Energie-Verbraucher: Absprachen treiben Strompreise hoch
Stand: 01.06.2006
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Bonn (dpa) - Der Bund der Energieverbraucher sieht in möglichen Absprachen der großen Energiekonzerne und fehlendem Wettbewerb einen Grund für überhöhte Strompreise. Die Konzerne hätte ein "milliardenschweres Interesse" daran, die Preise gemeinschaftlich hochzuhalten, sagte der Vorsitzende des Bundes der Energieverbraucher, Aribert Peters, am Donnerstag der dpa in Bonn. Es sei "naiv", zu denken, es gebe auf diesem Gebiet keine Absprachen. "Das Hauptopfer überhöhter Preise ist der private Endkunde."
Die vier großen Energiekonzerne E.ON, RWE, EnBW und Vattenfall hätten die Macht über den deutschen Markt unter sich aufgeteilt und seien Gebietsmonopolisten, sagte Peters. "Einen Wettbewerb gibt es hier nicht." Allein 90 Prozent der Erzeugungskapazitäten und rund 80 Prozent bei der Verteilung entfielen auf die vier Großen, unter denen wiederum E.ON und RWE dominierten.
An der Strombörse, wo die Konzerne als beherrschende Anbieter wie Nachfrager aufträten, koste eine Kilowattstunde 5 Cent, sagte Peters. Die Erzeugungskosten lägen aber im Schnitt nur bei 2,5 Cent. "Das sind schon 100 Prozent mehr." Es liege auch die Vermutung nahe, dass "in Absprachen das Angebot künstlich verknappt" werde, um die Preise hochzuhalten.
Der Bund der Energieverbraucher schätze, dass derzeit in Deutschland auf Grund der Marktsituation etwa eine Milliarde Euro monatlich zu viel für Strom und Gas bezahlt werde.