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Energie sparen in Wohnung und Büro - Messe zeigt Tipps und Trends

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

Frankfurt/Main (dpa) ­ Klimaschutz und Energiesparen stehen derzeit ganz oben auf der politischen Agenda. Deshalb ließ es sich Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) am Dienstag nicht nehmen, die Internationalen Fachmesse für Gebäudetechnik und Sanitär (ISH) in Frankfurt zu eröffnen und sich an einigen Messeständen über neue Techniken zu informieren. Das größte Energiesparpotenzial in Deutschland sieht Gabriel in Wohnhäusern und Bürogebäuden - wie viel er in seinen eigenen vier Wänden sparen kann, weiß der Umweltminister aber nicht. "Keine Ahnung, da müssen sie meine Frau anrufen", scherzte er. Er habe aber schon vor Jahren sein Haus gedämmt. "Ich merke das unmittelbar an der Heizkostenrechnung", sagte der Minister.

In Gebäuden in Deutschland wird nach Angaben von Gabriel fast ein Drittel der Kohlendioxid-Emissionen verursacht, fast 90 Prozent der Energie würden für Heizung und Warmwasser verbraucht. "Das sind die größten Energiefresser im Haushalt", bestätigt der Präsident des Bundesindustrieverbandes Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik (BDH), Klaus Jesse. Hier könnten bis zum Jahr 2020 gut ein Drittel des Kohlendioxid-Ausstoßes und der Energie eingespart werden. Wie das funktionieren kann, zeigen auf der ISH bis zum 10. März mehr als 950 Aussteller unter anderem mit modernen Heizungsanlagen in Gas- und Öl-Brennwerttechnik.

Bei den Heizungen sieht Jesse in Deutschland die größten Einsparmöglichkeiten. Derzeit seien nur etwa zehn Prozent der 17 Millionen Anlagen in Deutschland auf einem neuen technischen Stand. "Die allgemeine wirtschaftliche Lage hat die Menschen zögern lassen zu investieren", sagte Jesse. Die Heizungen seien durchschnittlich 24 Jahre alt. "Ziel ist eine Verdoppelung der Modernisierungsrate", sagte der BDH-Präsident. Derzeit würden jedes Jahr rund 700 000 Anlagen neu gebaut oder modernisiert. Gabriel will mit gutem Beispiel vorangehen: Er habe auf der Messe gelernt, was er demnächst tun könne, wenn der Kessel seiner Heizung erneuert werden müsse.

Als Möglichkeit zum Energiesparen zeigen zahlreiche Aussteller die so genannte Brennwerttechnik. Deren Wirkungsgrad liege rund 15 Prozent höher als bei alten Anlagen, erklärte Jesse. Der Energiegehalt des Brennstoffs könne zu nahezu 100 Prozent in Wärme umgesetzt werden. In Kombination mit thermischen Solaranlagen könnten sogar bis zu 30 Prozent Energie eingespart werden. Verbreitet sei diese Technik bisher bei Gasheizungen. "Aber auch die Öl- Brennwerttechnik holt auf und entwickelt sich weiter", sagte Jesse.

Die Gas-, Mineralöl- und Stromwirtschaft zeigt neue Verfahren zur Nutzung von Bioheizöl. "Flüssige Biobrennstoffe weisen eine hohe Energiedichte auf und lassen sich nahezu schadstofffrei verbrennen", sagte der Geschäftsführer des Instituts für wirtschaftliche Ölheizung (IWO), Christian Küchen. Zudem sind aus ganz Europa Systeme zur Nutzung erneuerbarer Energien wie thermische Solaranlagen, Photovoltaik, Wärmepumpen oder Holz- und Pelletfeuerung auf der Messe zu sehen. BDH-Präsident Jesse forderte die Politik auf, weitere finanzielle Anreize zu schaffen, damit die Hausbesitzer energieeffizientere Systeme einbauen. "Das ist ein guter Weg, den Verbraucher zum Energiesparen zu bringen."