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Endlagersuche: Gutachten empfiehlt sächsische Gebiete

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dapd

Dresden - Als mögliche Standorte für ein deutsches Atommüll-Endlager seien einer Untersuchung zufolge auch Regionen in Sachsen geeignet. Das besagt ein bereits 1994 erstelltes Gutachten der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, wie ein Sprecher des sächsischen Umweltministeriums am Donnerstag auf dapd-Anfrage bestätigte.

In dem Gutachten, das viele Jahre im Bundesumweltministerium in der Schublade lag, werden die geologischen Voraussetzungen für ein Endlager im Erzgebirge und im Vogtländischen Schiefergebirge sowie der Lausitzer Scholle im Gebiet zwischen Radeberg, Pulsnitz und Löbau als günstig bewertet. Neben Sachsen werden auch Regionen in Sachsen-Anhalt und Bayern als Endlager für hoch radioaktiven Abfall empfohlen.

Gutachten zeigt "untersuchungswürdige" Regionen

Der Ministeriumssprecher sagte, in dem Gutachten würden nur "untersuchungswürdige" Regionen aufgelistet. Das bedeute, die Regionen seien schon daraufhin geprüft worden, ob sich eine weitere Untersuchung lohne.

In dem Gutachten heißt es, das Papier sei als "Vorstufe für eventuell weitere Studien zu sehen". Die ausgewählten Regionen seien in die "weiterführende Diskussion einzubeziehen".

Der Landeschef der Linkspartei, Rico Gebhardt, sagte, natürlich müsse nach dem Atomausstieg ein Endlager gefunden werden. "Allerdings erwarte ich, dass schon bei der Suche mit größtmöglichster Transparenz und unter Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger gearbeitet wird", betonte der Politiker. Landes- und Bundesregierung müssten frühzeitig in den Dialog treten. "Gerade bei diesem sensiblen Thema ist Bürgerbeteiligung das Wichtigste", sagte Gebhardt.

Regierung muss "Karten auf den Tisch legen"

Grünen-Landeschef Volkmar Zschocke sagte, sollte es Untersuchungen in Sachsen geben, müssten diese "offen und transparent" sein. Die Landesregierung müsse "gegenüber der Bevölkerung frühzeitig die Karten auf den Tisch legen".
"Informationen und Pläne zu verschweigen, um die Bevölkerung nicht zu beunruhigen, ist ein falscher und gefährlicher Weg", fügte er hinzu. Bei der Standortsuche müsse die "höchstmöglich erreichbare Sicherheit ausschlaggebend sein und nicht politische Taktik".

Bis 2015 muss Deutschland laut einer EU-Richtlinie konkrete Pläne für ein Atomendlager vorlegen. Ein Endlager für hoch radioaktiven Müll gibt es in der Bundesrepublik bisher nicht. Der Standort Gorleben in Niedersachsen wird derzeit ergebnisoffen erkundet.