Endlager Schacht Konrad: Bundesregierung prüft Verzögerung
Stand: 24.09.2010
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Berlin - Laut einem Zeitungsbericht lässt die Bundesregierung die Verzögerungen beim Bau des umstrittenen Atommüll-Endlagers Konrad überprüfen. Informationen der "Süddeutschen Zeitung" (Freitag) zufolge hat sie damit die bundeseigenen Energiewerke Nord (EWN) beauftragt. Der Chef der EWN, Dieter Rittscher, bestätigte den Auftrag. Das Unternehmen habe Sachverständige mit der Überprüfung beauftragt. Als Bundesunternehmen sind die EWN für die Lagerung des atomaren Abfalls aus den DDR-Kernkraftwerken sowie aus Forschungseinrichtungen des Bundes zuständig.
Am Donnerstag verlautete aus Regierungskreisen, dass der Bau des Endlagers anders als geplant nicht 2014, sondern erst 2019 fertig werden könnte. Es drohen Zusatzkosten von bis zu einer Milliarde Euro. Die Überprüfung solle nun klären, wie es zu dieser Verzögerung kommen konnte.
Schacht Konrad soll bis zu 303 000 Kubikmeter Abfälle aus Kernkraftwerken und Forschungseinrichtungen aufnehmen. Für die Bundesregierung bedeutet die Verzögerung einen schweren Rückschlag. Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) hatte stets betont, für schwach- und mittelradioaktive Abfälle gebe es mit Schacht Konrad eine Lösung, die bald betriebsbereit sei.