EnBW will Prokon übernehmen - großer Schritt in Richtung Energiewende
Stand: 13.05.2015
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Karlsruhe - Mit der angestrebten Übernahme des insolventen Windenergie-Unternehmens Prokon will der Energieversorger EnBW einen Riesenschritt in Richtung Energiewende machen. "Die Stärken der beiden Unternehmen ergänzen sich perfekt", sagte EnBW-Chef Frank Mastiaux am Mittwoch laut Pressemitteilung kurz vor einer Telefonkonferenz zu dem Thema.
Mit Prokon im Portfolio könne der Karlsruher Konzern den Windkraftbereich selber langfristig optimal entwickeln.
"Den Mitarbeitern von Prokon bieten wir dabei eine Perspektive mit guten Wachstumsmöglichkeiten", sagte Mastiaux weiter. Die Genussrechtsinhaber von Prokon würden wie auch die anderen Gläubiger "einen substanziellen Betrag in bar erhalten: zeitnah, sicher und fair".
Die mittelständische, schlagkräftige Struktur von Prokon solle erhalten bleiben und dessen Kerngeschäft im Wesentlichen fortgeführt werden. Gemeinsam mit EnBW könne so ein "neuer, äußerst wettbewerbsfähiger Anbieter im europäischen Windmarkt entstehen".
Der drittgrößte deutsche Energieversorger hatte seine Kaufabsichten am Dienstag offiziell bestätigt und mitgeteilt, ein verbindliches Angebot zum Erwerb sämtlicher Prokon-Anteile eingereicht zu haben. Der Kaufpreis soll im mittleren dreistelligen Millionenbereich liegen. Ob EnBW neuer Prokon-Besitzer wird, entscheidet aber erst eine Gläubigerversammlung Anfang Juli.