EnBW will 3.700 Stellen im Energiebereich streichen [Update]
Stand: 30.09.2003
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Karlsruhe (dpa) - Drohender Stellenabbau sorgt beim drittgrößten deutschen Energiekonzern Energie Baden-Württemberg AG (EnBW) für Unruhe. Aussagen des Betriebsrates, die Konzernspitze wolle allein im Kernbereich Energie 3.700 von 13.000 Arbeitsplätzen streichen, wollte die Energie Baden-Württemberg AG (Karlsruhe) am Dienstag nicht kommentieren. Bis 2006 seien beim Personal Einsparungen von 350 Millionen Euro im Kerngeschäft vorgesehen, sagte ein EnBW-Sprecher. Ohne betriebsbedingte Kündigungen sei dieses Ziel nicht zu erreichen
Einen Zeitplan für den Personalabbau gibt es nach Angaben des Sprechers nicht. Die EnBW müsse jedoch zu «raschen Ergebnissen» kommen, die sich schon im kommenden Jahr bemerkbar machen müssten. Der neue Konzern-Chef Utz Claassen hatte kurz nach seinem Amtsantritt angekündigt, zur Sanierung des Unternehmens die Kosten bis 2006 um eine Milliarde Euro zu senken. Ein Großteil davon entsteht im Bereich Energie. Claassen hatte auch angekündigt, dass sicherheitstechnisch relevante Bereiche vom Personalabbau verschont würden.
Der Betriebsrat sieht durch den drohenden Stellenabbau die Wettbewerbsfähigkeit der EnBW gefährdet. Die Gewerkschaft ver.di bezeichnete die Pläne als inakzeptabel. Die Opposition aus SPD und Grünen im Stuttgarter Landtag warf dem baden-württembergischen Ministerpräsidenten Erwin Teufel (CDU) eine Mitverantwortung vor. Beim Verkauf von Anteilen des Landes an der EnBW an den französischen Staatskonzern EdF habe Teufel "das Blaue vom Himmel herunter versprochen", sagte die SPD-Landesvorsitzende Ute Vogt.