EnBW Vorstand: Unionskritik an Stromregulierung "ein Stück aus dem Tollhaus"
Stand: 26.03.2003
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Karlsruhe (dpa/lsw) - Im Streit um die geplante Einrichtung einer Regulierungsbehörde für den Strom- und Gasmarkt hat der Chef des Energiekonzerns EnBW, Gerhard Goll, die CDU scharf angegriffen. Die Kritik der CDU-Opposition an der neuen Behörde sei ein Beleg für die Orientierungslosigkeit der Partei in Energiefragen, sagte der frühere baden-württembergische Staatsrat Goll am Mittwoch in Karlsruhe. "Ich empfinde es als ein Stück aus dem Tollhaus, wenn die Partei des Ludwig Erhard heute auf der Seite derer kämpft, die dem Wettbewerb Prügel in den Weg werfen." Dies sei reiner "Opportunismus".
Vor seiner Karriere in der Wirtschaft arbeitete Gerhard Goll seit 1978 für die CDU-geführte Landesregierung in Stuttgart. Er leitete unter anderem die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit im Staatsministerium und die Grundsatzabteilung im Staatsministerium. Im Juni 1980 wurde er hauptamtlicher Geschäftsführer der CDU-Fraktion. 1991/92 war er ehrenamtlicher Staatsrat mit Stimmrecht im Kabinett von Ministerpräsident Erwin Teufel (CDU). Im Mai gibt Goll sein Amt als Vorstandsvorsitzender der Energie Baden-Württemberg AG (EnBW) an seinen Nachfolger Utz Claassen ab.