EnBW verzeichnet Umsatz- und Gewinnplus
Stand: 30.07.2010
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Karlsruhe/Stuttgart - Die höhere Energienachfrage infolge des Aufschwungs hat dem Stromkonzern EnBW im ersten Halbjahr 2010 ein Umsatz- und Gewinnplus beschert. Das bereinigte Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (Adjusted EBIT) erhöhte sich um 8,6 Prozent auf 1,15 Milliarden Euro. Dies teilte der drittgrößte deutsche Energiekonzern am Freitag in Karlsruhe mit. Der bereinigte Konzernüberschuss stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9,3 Prozent auf 696,5 Millionen Euro.
Der Umsatz lag bei 8,95 Milliarden Euro (plus 9,5 Prozent). Allerdings sieht Konzernchef Hans-Peter Villis für die Zukunft "nicht unerhebliche energiepolitische Risiken". Allein die von der Bundesregierung beabsichtigte Besteuerung von Brennelementen in Atomkraftwerken würde die EnBW seinen Angaben zufolge mit bis zu 700 Millionen Euro jährlich belasten. Damit könne ein wirtschaftlicher Betrieb der Atommeiler "perspektivisch gefährdet sein", warnte er.
Stellenabbau wegen Brennelementesteuer?
In ihrer Donnerstagsausgabe zitiert die "Stuttgarter Zeitung" aus einem Argumentationspapier des Unternehmens, demzufolge EnBW für den Fall, dass die Brennelementesteuer kommt, mit Konsequenzen für Investitionen und Arbeitsplätze droht.
"Der Verkauf von Unternehmensteilen, die Beendigung bereits in Angriff genommener Projekte und Investitionsvorhaben sowie mittelfristig ein erheblicher Personalabbau wären die zwangsläufige Folge", heißt es. Ein EnBW-Sprecher bestätigte der Zeitung die Existenz des Papiers.
Zudem verschlechtere die Brennelementesteuer das Rating des Energiekonzerns, so dass die Finanzierung auf dem Kapitalmarkt erheblich teurer würde. Insbesondere sei der Ausbau der erneuerbaren Energien gefährdet, hieß es weiter. Aber auch Investitionen in die Sicherheit der Kernkraftwerke könnte zur Disposition stehen.