EnBW-Verkauf an Baden-Württemberg ist abgeschlossen
Stand: 18.02.2011
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Paris/Stuttgart/Karlsruhe - Wie der französische Energiekonzern Electricité de France (EdF) und das Land Baden-Württemberg mitteilten, ist die Übernahme der EnBW-Aktien abgeschlossen. Die Franzosen haben dadurch rund 4,7 Milliarden Euro kassiert. Baden-Württemberg und EdF einigten sich im Dezember in Geheimverhandlungen auf den Deal. Das Land übernahm dabei den gesamten 45-Prozent-Anteil der EdF, nachdem das Kartellamt grünes Licht gegeben hatte.
Baden-Württembergs Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) hatte den Kauf damit begründet, die Energieversorgung für den Südwesten sichern zu wollen. Es sind jedoch noch nicht alle rechtlichen Fragen rund um das Geschäft geklärt - die Landtags-Opposition aus SPD und Grünen klagt gegen den EnBW-Aktiendeal vor dem Staatsgerichtshof. Die Parteien sehen das Haushaltsrechts des Landtags beim Rückkauf des 45-Prozent-Anteils verletzt. Mappus habe das Geschäft am Landtag vorbei abgewickelt.
Staatsminister Helmut Rau (CDU) erwartet - vorbehaltlich der Entscheidung der EnBW-Hauptversammlung - aus dem Saldo von Dividende und Finanzierungskosten für das Kalenderjahr 2011 einen rechnerischen Überschuss von rund 60 Millionen Euro.
Die EnBW mit Sitz in Karlsruhe ist Deutschlands drittgrößter Stromkonzern und setzte 2010 rund 17,5 Milliarden Euro um. Der Gewinn betrug 1,17 Milliarden Euro.
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