EnBW steigt unter Auflagen bei EWE ein
Stand: 06.07.2009
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Oldenburg/Karlsruhe - Die EnBW steigt bei der EWE ein. Das hat das Bundeskartellamt heute entschieden. Vor rund einem Jahr hatten EWE und seine Anteilseigner bekannt gegeben, mit der EnBW eine strategische Partnerschaft eingehen zu wollen. Mit der heutigen Entscheidung des Bundeskartellamtes wird die EnBW 26 Prozent des Grundkapitals an der EWE übernehmen. Der Einstieg erfolgt in Form eines Aktienkaufs und einer Kapitalerhöhung.
Die beiden Beteiligten müssten sich von wesentlichen Unternehmensbeteiligungen trennen, hieß es am Montag in der Entscheidung. EWE und EnBW hatten sich im Laufe des Verfahrens verpflichtet, entweder die EWE-Beteiligung an der Verbundnetz Gas AG (VNG) oder das EnBW-Beteiligungsunternehmen GESO Beteiligungs- und Beratungs-AG an Dritte zu verkaufen. Die Unternehmen müssen dem Kartellamt nun bis zu einem festgelegten Zeitpunkt mitteilen, welche Alternative sie wählen.
Bis zum 15. August muss das Bundeskartellamt nun über den Wunsch der EnBW entscheiden, die bei EWE liegenden Anteile von 47,9 Prozent an der VNG unmittelbar zu erwerben.
Hintergrund:
EWE mit Hauptsitz in Oldenburg ist eines der größten Energieunternehmen in Deutschland. Über das angestammte Geschäftsgebiet in Norddeutschland hinaus ist EWE auch in den neuen Bundesländern, Polen und in der Türkei erfolgreich tätig. Der EWE-Konzern beschäftigte 2008 rund 5.300 Mitarbeiter und setzte 5,3 Mrd. Euro um.
Die EnBW Energie Baden-Württemberg AG ist mit rund sechs Millionen Kunden das drittgrößte deutsche Energieversorgungsunternehmen und hat mit über 20.000 Mitarbeitern 2008 einen Jahresumsatz von über 16 Milliarden Euro erzielt. Über ihren Heimatmarkt Baden-Württemberg hinaus ist die EnBW auch in den Märkten Mittel- und Süd-Osteuropas tätig. So hält sie beispielsweise Beteiligungen in der Schweiz, in Österreich, in Ungarn, Prag und Polen. Seit diesem Jahr ist die EnBW auch im türkischen Markt aktiv.