EnBW prüft Stilllegung von Neckarwestheim I
Stand: 14.09.2010
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Düsseldorf - Der Atomkraftwerksbetreiber EnBW (Energie Baden-Württemberg) erwägt offenbar die Stilllegung seines Reaktors Neckarwestheim I, so ein Pressebericht. "Man wird noch die baden-württembergischen Landtagswahlen im März 2011 abwarten, danach dürfte der Reaktor abgeschaltet werden", zitiert das "Handelsblatt" (Dienstag) Unternehmenskreise.
Vorstandschef Hans-Peter Villis hatte sich am Wochenende zurückhaltend geäußert, aber schon entsprechende Überlegungen angedeutet. "Lohnt sich der Betrieb dauerhaft nicht, geht die Anlage vom Netz", sagte der Manager. Die Entscheidung sei abhängig von den Kosten für neue Sicherheitsanforderungen für Atommeiler. Sollten die Strompreise bei etwa 50 Euro je Megawattstunde bleiben, könne die Anlage bei einer Laufzeitverlängerung von acht Jahren maximal 120 Millionen Euro an zusätzlichen Kosten für Sicherheitsnachrüstungen tragen, sagte Villis.
In den informierten Kreisen hieß es, es dürfte künftig schwierig werden, einen Reaktor wie Neckarwestheim I rentabel zu betreiben. EnBW werde allein aus Rücksicht auf den baden-württembergischen Ministerpräsidenten Stefan Mappus (CDU) mit der Abschaltung noch warten. Mappus stellt sich am 27. März 2011 zur Wahl. Er hatte in den vergangenen Monaten vehement für die Verlängerung der Laufzeiten gestritten. Darauf müsse man Rücksicht nehmen, ehe man Neckarwestheim I abschalte, hieß es.