Karlsruhe - Der drittgrößte deutsche Energieversorger EnBW ist mit einem satten Gewinnsprung ins Jahr gestartet. In den ersten drei Monaten legte das operative Ergebnis (bereinigtes EBIT) um 26 Prozent auf 876 Millionen Euro zu und der bereinigte Überschuss sogar um 40,8 Prozent auf 598,2 Millionen Euro. Das teilte der Konzern am Freitag in Karlsruhe mit.
Der Konzern führte diese Entwicklung auf höhere Margen im Erzeugungsgeschäft und ein verbessertes Ergebnis im Handel mit Strom zurück. Zudem profitierte EnBW von den durch die Bundesnetzagentur genehmigten höheren Netzentgelten. Konkurrent E.ON hatte im ersten Quartal ebenfalls einen kräftigen operativen Gewinnzuwachs von 20 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro verbucht.
Der Umsatz von EnBW kletterte um 2,2 Prozent auf 4,9 Milliarden Euro. Dabei profitierte EnBW auch von Zukäufen. Im vergangenen Jahr hatte der Konzern 2.000 Megawatt neue Stromkapazitäten gekauft. EnBW-Chef Hans-Peter Villis sprach von einem guten Start. Er warnte allerdings vor Euphorie. Die Wirtschaftslage habe sich zwar leicht verbessert, die Entwicklung sei aber weiter unsicher.
Der Stromabsatz stieg im ersten Quartal um 19,1 Prozent auf 38 Milliarden Kilowattstunden. Das ging vor allem auf das Konto der ausgebauten Handelsaktivitäten. An der Strombörse verkaufte EnBW 19 Milliarden Kilowattstunden, 7,7 Milliarden mehr als ein Jahr zuvor. Dagegen sank die bei Privat- und Industriekunden direkt abgesetzte Strommenge. Beim Gasabsatz musste EnBW einen Rückgang um 12 Prozent auf 24,2 Milliarden Kilowattstunden hinnehmen. Grund dafür war die gesunkene Nachfrage der Industrie. Dagegen wurde EnBW bei Privathaushalten wegen des harten Winters 4,9 Prozent mehr Gas los als im ersten Quartal 2009.
Der unbereinigte Konzernüberschuss verdoppelte sich sogar. Darin enthalten sind positive Effekte aus dem Verkauf der Verkauf ostsächsischen Energieholding Geso.