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EnBW kündigt sowohl Spar- als auch Investitionsprogramm an

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

Karlsruhe - Der Energiekonzern EnBW will in den nächsten Jahren bis zu 200 Millionen Euro einsparen und gleichzeitig kräftig investieren. EnBW-Chef Hans-Peter Villis kündigte am Donnerstag bei der Hauptversammlung seines Unternehmens in Karlsruhe an, dies solle im "Rahmen kontinuierlicher Effizienzsteigerungen" geschehen - etwa durch Verbesserungen des Kraftwerksparks oder durch Einkauf. Zwar verzeichnete der drittgrößte Stromkonzern in Deutschland unter anderem wegen der Krise in der Autoindustrie bereits Einbußen; im ersten Quartal ging der Stromabsatz an Industriekunden um 14,1 Prozent zurück. Dennoch will die EnBW weiter wachsen: Bis 2011 sollen circa 7,7 Milliarden Euro investiert werden, unter anderem durch Kraftwerke und Unternehmensbeteiligungen.

"Jede Krise bietet auch eine Chance", sagte Villis. "Wir verbinden Wachstum und Konsolidierung." Neben dem Gasgeschäft soll der Bereich der erneuerbaren Energien ausgebaut werden. Mit einem neuen Joint-Venture in der Türkei sollen Wasser- und Windkraftwerke entwickelt und gebaut werden.

Die Hauptversammlung wurde von Protesten gegen die "umweltschädliche Erzeugung" durch den Stromkonzern begleitet. Während Greenpeace gegen Atomkraft demonstrierte, nutzte eine Bürgerinitiative aus dem niedersächsischen Dörpen einen mit schwarzen Luftballons gefüllten "Kohlesaurus" zum Protest gegen ein Kohlekraftwerk. Das Werk ist unter Beteiligung der EnBW in Norddeutschland geplant.

Am Atomkraftwerk Neckarwestheim (Kreis Heilbronn) blockierten zudem rund 30 Demonstranten für mehrere Stunden die Einfahrt zum Meiler. Sie versperrten den Eingang des Kraftwerks mit einer acht Meter langen Mauer, errichteten symbolisch Windräder und forderten eine radikale Wende in der Energiepolitik. Die Atomkraft habe katastrophale ökologische, soziale und wirtschaftliche Folgen, kritisierten sie.

Die EnBW setzte im Jahr 2008 rund 16,3 Milliarden Euro um, das operative Ergebnis lag bei 1,8 Milliarden Euro. Der Konzern hat mehr als 20 000 Mitarbeiter und etwa 6,5 Millionen Kunden. Größte Aktionäre sind der französische Stromkonzern Electricité de France (EdF) und der Zweckverband Oberschwäbische Elektrizitätswerke (OEW) mit jeweils 45,01 Prozent.

Die Aktionäre der EnBW Energie Baden-Württemberg AG haben auf ihrer ordentlichen Hauptversammlung beschlossen, eine Dividende von 2,01 Euro je berechtigter Aktie auszuschütten. Bezogen auf die dividendenberechtigten Aktien entspricht dies einer Ausschüttung von 491,0 Millionen Euro. Diese Dividendenausschüttung ist die höchste in der Geschichte des Konzerns und entspricht im Vergleich zum Vorjahr einer Dividendenerhöhung um 33 Prozent.

Die Hauptversammlung ist mit ihrem Beschluss dem Beschlussvorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat gefolgt.