EnBW hebt Wärmestrom-Preise um 30 Prozent an
Stand: 18.07.2011
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Stuttgart - EnBW hat angekündigt, die Wärmestrompreise deutlich anzuheben. Damit hat der baden-württembergische Energieversorger Kritik aus der Politik auf sich gezogen. Ab dem 1. November müssten Wärmestrom-Kunden inklusive einer einmaligen Bonuszahlung etwa 15 Prozent mehr zahlen, im Folgejahr kämen auf sie durchschnittlich fast 30 Prozent höhere Kosten zu. Dies teilte die EnBW Vertrieb GmbH (EVG) am Montag in Stuttgart mit.
Insbesondere die Umlage zur Förderung der erneuerbaren Energien (EEG-Umlage) sowie die Beschaffungskosten für Strom seien erheblich gestiegen, hieß es zur Begründung. Für die Umstellung mache die EnBW dem Großteil ihrer Kunden mit strombetriebenen Heizungen und Wärmepumpen ein neues Vertragsangebot zum 1. November 2011. Statt bisher etwa 200 Produkttypen soll es dann nur noch 40 geben.
Der SPD-Fraktionschef im Landtag, Claus Schmiedel, sagte, "die Preissprünge bei den Wärmestromtarifen der EnBW sind so gewaltig, dass ihre Berechtigung von den Kartellbehörden unter die Lupe genommen werden muss". Im Einzelfall könne die Erhöhung bei 40 Prozent liegen. Auch wegen der fehlenden Wechselmöglichkeit für die Verbraucher halte er eine kartellrechtliche Überprüfung für geboten.
Neben Schmiedel kritisierte auch Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) das Unternehmen. Zwar habe EnBW in den vergangenen Jahren die allgemeinen Preissteigerungen im Energiesektor beim Wärmestrom nicht an die Verbraucher weitergegeben. Diese Erhöhung sei dafür umso deutlicher. "Das werden die Stromkunden richtig spüren", sagte Untersteller.