EnBW-Chef fordert Energieminister als zentralen Ansprechpartner
Stand: 30.05.2012
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Kalrsruhe - Bevor der derzeitige EnBW-Chef Hans-Peter Villis von seinem Nachfolger abgelöst wird, bekräftigt er nochmals seine Forderung nach einen Energieminister. Es gebe derzeit keinen zentralen Ansprechpartner für das Thema Energie. Die Regierung müsse die Energiewirtschaft mehr einbinden.
Der scheidende EnBW-Chef Hans-Peter Villis hat vor Stromausfällen gewarnt. Die Versorgungssicherheit werde durch die schleppende Umsetzung der Energiewende gefährdet, sagte er der Wochenzeitung "Die Zeit". "Das Risiko, dass uns in Zukunft partielle Abschaltungen des Stroms drohen, wird größer."
Der Manager warf der Bundesregierung vor, die großen Konzerne zu wenig in ihre Überlegungen zur Energiewende einzubinden. Seit dem japanischen Atomunglück bei Fukushima habe die Regierung die Kommunikation mit seiner Branche leider weitgehend eingestellt. Auch Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) kümmere sich nicht genug: "Er hätte mehr tun müssen."
In diesem Zusammenhang erneuerte Villis seine Forderung nach einem Energieminister. Zurzeit habe seine Branche "keinen zentralen Ansprechpartner beim Thema Energie", sagte er der Zeitung. In Berlin herrsche ein "Dickicht". Es fehle die "Klammer, die die dezentrale Energieerzeugung, den Netzausbau, die Subventionierung der erneuerbaren Energien und die Europapolitik koordiniert".