EnBW baut 71 Windräder in der Nordsee
Stand: 21.02.2017
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Karlsruhe - Der Energiekonzern EnBW hat das größte derzeitige Offshore-Bauvorhaben vor der deutschen Küste gestartet. Bis August 2019 sollen 71 Windräder mit einer Gesamtleistung von knapp 500 Megawatt gebaut werden und ans Netz kommen. Das teilte der Konzern am Freitag in Karlsruhe mit.
Pro Jahr könnten 2000 Gigawattstunden Strom erzeugt und damit 560 000 Haushalte versorgt werden - rein rechnerisch würde das in etwa reichen für eine Großstadt wie Köln.
EnBW stemmt das Vorhaben gemeinsam mit dem kanadischen Öl- und Gaskonzern Enbridge, mit dem ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet wurde. Daran hält der Karlsruher Konzern 50,1 Prozent. Die Investitionskosten von 1,8 Milliarden Euro teilen sich beide Firmen. Das sei eine der größten Investitionsentscheidungen in der Unternehmensgeschichte, sagte Konzernchef Frank Mastiaux. Auch bei Siemens gibt es Grund zur Freude - die Münchner liefern die Turbinen.
Die Windräder sollen 90 Kilometer vor der Insel Borkum errichtet werden. In der Nähe könnte in Zukunft noch ein anderer, kleinerer Windpark von EnBW entstehen. Er ist noch in der Planungsphase.
Wie auch andere Konzerne will EnBW wegkommen von konventionellen Energieträgern. Andere Branchenvertreter wie RWE, Eon und EWE haben ebenfalls in Meeres-Windparks investiert. EnBW war relativ früh dabei, schon 2011 wurde in der Ostsee der Windpark Baltic 1 eröffnet. 2015 folgte Baltic 2, der über eine Leistung von 288 Megawatt verfügt - das ist nur gut die Hälfte des neuen Vorhabens von EnBW, das für den Karlsruher Konzern der erste Bau in der Nordsee ist.
Den Höchstwert des aktuell größten deutschen Offshore-Bauvorhabens könnte EnBW selbst bald brechen - denn der Konzern nimmt an einem Ausschreibungsverfahren für einen anderen Nordsee-Windpark namens He Dreiht teil, der sogar 700 Megawatt umfassen soll.