EnBW: Baden-Württemberg bietet Übernahme von Aktien an
Stand: 07.01.2011
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Stuttgart - Nachdem das Land Baden-Württemberg beim Energieversorger EnBW eingestiegen ist, bietet es den Kleinaktionären nun an, ihre Anteile an dem Unternehmen zu kaufen. Organisiert wird das Geschäft, welches ungefähr zehn Prozent des Aktienbestandes umfasst, von der Landesbeteiligungsgesellschaft Neckarpri. Diese veröffentlichte am Freitag ihr Angebot im Internet.
Demnach können EnBW-Aktionäre ihre Anteilsscheine für 41,50 Euro an das Land verkaufen. Zu diesem Preis übernahm das Land auch die Aktien vom französischen Energiekonzern Electricité de France (EDF). Am Freitagnachmittag wurde die Aktie für 41,05 Euro an der Börse gehandelt.
Die ENBW-Aktionäre haben nun bis zum 18. März Zeit, ihre Wertpapiere dem Land anzubieten. Aus aktienrechtlichen Gründen ist das Land verpflichtet, die Übernahme anzubieten. Wenn viele Aktionäre dieses Angebot annehmen, könnte das Geschäft für Baden-Württemberg erheblich teurer werden als geplant. Zu den 4,67 Milliarden Euro, die das Land Anfang Dezember für die EDF-Beteiligung von 45,01 Prozent bezahlt hat, könnten weitere 1,2 Milliarden Euro kommen. Damit würden sich die Kosten auf 5,9 Milliarden Euro summieren.
Mit dem Kauf hält das Land gemeinsam mit den Oberschwäbischen Elektrizitätswerken (OEW) - einem Zusammenschluss von neun Landkreisen - knapp über 90 Prozent der EnBW-Anteile. Der Konzern selbst besitzt 2,3 Prozent der Aktien. Weitere Aktien gehören Stadtwerken oder kleinen kommunalen Energieversorgungsverbänden, 1,84 Prozent der Anteile sind im Streubesitz.