Emissionshandel wegen Sicherheitsproblemen noch eingeschränkt
Stand: 28.01.2011
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Brüssel - Da weiterhin Sicherheitsbedenken bestehen, bleibt der EU-Emissionshandel noch eingeschränkt. "Das wird Zeit brauchen", erklärte eine Sprecherin der Europäischen Kommission am Donnerstag in Brüssel. Mitte vergangener Woche war der Handel in Folge eines erfolgreichen Hackerangriffs teilweise ausgesetzt worden.
Die Kriminellen hatten Kommissionskreisen zufolge Emissionszertifikate im Wert von 28 Millionen Euro gestohlen. Betroffen von der Aussetzung ist Brüssel zufolge der sogenannte Spotmarkt, der 2010 rund ein Fünftel der Marktaktivitäten ausgemacht habe.
Der Emissionshandel ist ein Vorzeigeprojekt für den Klimaschutz. Die beteiligten Unternehmen erhalten Verschmutzungsrechte in Form von Zertifikaten, die ihnen den Ausstoß bestimmter Mengen des klimaschädlichen Kohlenstoffdioxids (CO2) erlauben. Die Gesamtmenge der Zertifikate wird nach und nach verringert, damit die Unternehmen umweltfreundlicher produzieren. Stößt ein Unternehmen weniger CO2 aus, als es ihm die Zahl seiner Zertifikate erlaubt, kann es die freiwerdenden Zertifikate verkaufen. Wer zu viel ausstößt, muss im Gegenzug Zertifikate dafür erwerben.
Zwar werden die Zertifikate europaweit gehandelt, sie sind bisher aber auf Ebene der Mitgliedstaaten registriert. Laut Kommission wurden fünf nationale Handelsstellen Opfer der Hackerangriffe, darunter diejenigen Tschechiens, Österreichs und Polens. Grund für die Aussetzung des Handels waren demnach aber auch Sicherheitsprobleme in neun weiteren Staaten. Dem Vernehmen nach gehörte Deutschland nicht dazu.