Emissionshandel läuft nach Hacker-Angriff wieder an
Stand: 03.02.2011
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Brüssel - Deutschland sowie vier weitere Staaten in der Europäischen Union dürfen ihre nach einem Hacker-Angriff gestoppten Computersysteme zum Emissionshandel wieder in Betrieb nehmen. Frankreich, Großbritannien, die Niederlande, die Slowakei und Deutschland hätten als erste nachgewiesen, dass sie die Sicherheitsstandards, die nach dem Angriff vereinbart wurden, erfüllen. Das teilte die EU-Kommission am Donnerstag in Brüssel mit. Die Systeme sollen am Freitagmorgen um 8.00 Uhr reaktiviert werden.
Der Handel war vor zwei Wochen nach Bekanntwerden mehrerer Hackerangriffe ausgesetzt worden. Kriminelle hatten nach Schätzung der Kommission Emissionszertifikate im Wert von 28 Millionen Euro gestohlen. Betroffen von der daraufhin angeordneten Aussetzung war Brüssel zufolge aber nur der sogenannte Spotmarkt, der weniger als ein Fünftel der Markt-Aktivitäten ausmacht.
Die Kommission rechnet damit, dass in den kommenden Tagen weitere Mitgliedsländer einen Sicherheitsbericht vorlegen und ihre Systeme dann ebenfalls wieder aktivieren dürfen. Bei einigen Staaten könnte es nach Einschätzung der Behörde aber noch mehrere Wochen dauern.
Der Handel mit Verschmutzungsrechten ist ein Instrument für den Klimaschutz. Unternehmen erhalten dabei Emissionszertifikate, die sie zum Ausstoß einer bestimmten Menge des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) berechtigen. Nicht benötigte Papiere können zum Marktpreis weiterverkauft werden.