Emissionshandel: CO2-Zertifikate künstlich verteuern?
Stand: 22.01.2013
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Brüssel - Weil die Preise für Luftverschmutzungsrechte extrem niedrig sind, drängt Brüssel EU-Regierungen und Europaparlament zum Handeln. Deutschland und weitere wichtige Länder haben sich jedoch noch nicht entschieden, ob sie den Vorschlag zur künstlichen Verteuerung von CO2-Zertifikaten annehmen.
Klimakommissarin Connie Hedegaard hatte im November vorgeschlagen, 900 Millionen CO2-Zertifikate mehrere Jahre später als bislang geplant zu versteigern. So sollen auf dem Markt weniger Scheine gehandelt werden und diese dadurch teurer werden. Für diesen Schritt braucht Brüssel grünes Licht von Europaparlament und Regierungen.
Die Unternehmen in der EU müssen für jede Tonne CO2, die sie in die Luft blasen, EHS-Scheine vorweisen. So sollen sie zu weniger Emissionen angehalten werden. Ist der Preis der Scheine zu niedrig, geht das Kalkül aber nicht auf, mahnte die Kommission. Am Montag erreichte der Preis für ein Zertifikat das Rekordtief von 4,79 Euro - 2008 hatte er einmal um die 36 Euro gelegen.