Elektroautos - Ergebnisse der 2. EUROFORUM-Konferenz
Stand: 27.05.2009
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
Köln - Insgesamt 70 Vertreter aus der Energie- und Automobilindustrie diskutierten auf der 2. EUROFORUM-Konferenz „Elektromobilität“ (19. und 20. Mai 2009) über die lang- und mittelfristigen Perspektiven der elektrischen Mobilität. Aus Sicht der Energiewirtschaft ist die Stromversorgung für die bis 2020 von der Bundesregierung geplante Anzahl von einer Millionen Elektroautos unproblematisch. Die Gewährleistung der Stromversorgung für Elektroautos aus hundert Prozent erneuerbaren Energien stellt die Versorger jedoch vor große Herausforderungen. Entscheidend für die baldige Einführung von Elektromobilität ist aber die Verfügbarkeit von leistungsfähigen Batterien.
Das Ziel, die Elektromobilität allein mit erneuerbaren Energien zu betreiben, bezeichnete Michael Geßner (Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen) als ehrgeizig. Hier müssten die Erwartungen gebremst werden, da der technologische Weg noch weit sei. Die politischen Anreize für die Elektromobilität seien aber richtig und der Infrastrukturansatz schaffe eine gute Ausgangssituation für den Zeitpunkt, wenn Elektroautos in größeren Stückzahlen verfügbar seien. Durch das Konjunkturpaket der Bundesregierung habe das Thema Elektromobilität in 2009 deutlich an Tempo gewonnen.
Bei der Normung der Abrechnung habe man allerdings noch keine Einigung. Das Konzept der Elektromobilität setze ganz neue Entwicklungskonzepte für den Automobilbau voraus und zöge andere Fertigungslinien für neue Karosserien und Batterien nach sich. Die Subventionierung in neue Fertigungen und in die Batterietechnologie sei darum noch entscheidend.
Als Vertreter des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit bremste Franz-Josef Schafhausen die hohen Erwartungen an die Möglichkeiten der Elektromobilität. Der derzeitigen Euphorie beim Thema Elektromobilität hielt Schafhausen entgegen, dass Elektroautos nur eine Säule einer nachhaltigen Mobilität sein werden. Mit der Bundesförderung von 500.000 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II würden auch die Themen Biokraftstoffe, Wasserstoff und Brennstoffzelle vorangetrieben. Prinzipiell helfe die Elektromobilität dabei, die Importabhängigkeit von Erdöl zu reduzieren, die Lärm- und Schadstoff-Emissionen in den Städten zu senken und je nach Energie-Mix einen größeren oder kleineren Beitrag zur CO2-Reduzierung zu leisten.
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