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Ein Atommeiler verschwindet: Vor 40 Jahren ging Rheinsberg ans Netz

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

Rheinsberg (dpa) - Die Brennstäbe sind schon lange weg, von ursprünglich fast 700 Leuten arbeiten noch 180 und 2011 soll ganz Schluss sein: 40 Jahre nach der Inbetriebnahme des Kernkraftwerks Rheinsberg wird der Meiler weiter abgewrackt. Als er am 9. Mai 1966 ans DDR-Netz ging, war das Grund für eine große Feier im damaligen Kulturhaus der Stadt. In diesem Jahr sei dagegen nur ein kleines Treffen vorgesehen, sagt Pressesprecher Helmut Gruhle. Schließlich kennt niemand die Zukunft nach dem Rückbau. "Was dann hier wird, ist noch unklar."

In der 5000-Einwohner-Stadt, rund 80 Kilometer nördlich von Berlin, haben die preußischen Prinzen Geschichte geschrieben - darunter auch der spätere König Friedrich II. oder Alte Fritz. Die barocke Schlossanlage samt Garten, Park und Kurt-Tucholsky- Gedenkstätte am Grienericksee ist neben den Seen und Wäldern Rheinsbergs Kapital. "1966 gab es hier auch Tourismus", erinnert Bürgermeister Manfred Richter (SPD). "Aber wir hatten noch fast 700 hoch qualifizierte, industrielle Arbeitskräfte mehr."

Fast jeder Rheinsberger hatte irgendwie mit dem Kraftwerk zu tun. Auch Richters Frau arbeitete im KKW, das nun zu 100 Prozent bundeseigenen Energiewerke Nord GmbH (EWN) Lubmin gehört. In den 60er Jahren kamen vor allem aus dem sächsischen Süden Physiker und Kraftwerker samt Familien zu dem Prestigeobjekt zwischen Nehmitz- und Stechlinsee. Die Einwohnerzahl Rheinsbergs wuchs um rund 1000 auf zuletzt 5500 Menschen. 20 Jahre lang sollte der Druckwasserreaktor so viel Energie liefern, dass es für eine 500 000-Einwohner-Stadt wie Leipzig reichte.

Am Ende wurden es 24 Jahre. "Wir hatten 1986 eine Großrevision, dabei wurde alles aufs Kleinste geprüft, jede Schweißnaht. Danach sollte das KKW noch bis 1992 laufen", erzählt Gruhle. Doch mit der Wende 1990 wurde der Reaktor abgeschaltet, wie alle Atomkraftwerke der DDR. "Größere Pannen hat es hier nie gegeben", erinnert sich der 61-jährige Ex-Leipziger. Rheinsberg war sogar Kernkraftwerksschule und Forschungsstätte. "Und so eine Katastrophe wie in Tschernobyl wäre hier nicht möglich gewesen: Es war eine völlig andere Technologie."

Für geschätzte 420 Millionen Euro begann 1995 der Rückbau in Rheinsberg; 3,2 Milliarden Euro sind für alle DDR-KKWs veranschlagt. "Von den Erfahrungen der Großrevision profitieren wir heute noch", sagt der Elektroniker Jörg Popp. Im Werk laufen die Vorbereitungen, um ferngesteuert unter Wasser die letzten Einbauten aus dem Reaktor zu holen. Dazu schraubt Popp mit mehreren Kollegen an einer meterlangen Konstruktion aus Edelstahl. Eine dort befestigte Unterwasserkamera soll die Plasmabrenner im Wasser beobachten.

Die letzte Etappe in Rheinsberg soll laut EWN ein Pilotprojekt sein. Erstmals werde ein Reaktor-Druckgefäß nach langer Betriebszeit komplett ausgebaut und per Schiene ins 200 Kilometer nördliche Zwischenlager Lubmin transportiert. Dort soll es 50 Jahre ruhen, um später ohne besondere Sicherheitsvorkehrungen zerlegt zu werden. Diese Erfahrungen könnten beim Rückbau von Reaktoren weltweit genutzt werden, erläutert EWN-Geschäftsführer Dietmar Rittscher. Immerhin stünden in Russland, der Ukraine, Slowakei und Tschechien mehr als 50 ähnlich konstruierte Kernkraftwerke.

Der Abtransport des 130 Tonnen schweren und zwölf Meter langen Reaktor-Stahlkolosses ist für 2007 vorgesehen. Bis 2011 sollen dann alle Bauten verschwinden, die unmittelbar mit dem Reaktor zu tun hatten. Wenn Rheinsberg aus dem Atomgesetz entlassen wird, fällt die Zuständigkeit an das Land.

Der Standort ist gut erschlossen: mit Strom, Wasser, Schiene und Straße. "Schön wäre ja eine Forschungseinrichtung", bemerkt Bürgermeister Richter zu den Zukunftsperspektiven. Rheinsberg habe schon rund 1000 Arbeitsplätze verloren, darunter zwei weitere Industriebetriebe - das könne der Tourismus nicht ausgleichen. "Ich achte alle Berufe, aber wir können nicht alle Jobs von Physikern und Wissenschaftlern gegen Kellner und Zimmerfrauen eintauschen."