Eigene Energie erzeugen: Markt für Mini-Kraftwerke wächst
Stand: 17.11.2011
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Duisburg - Ein eigenes Mini-Kraftwerk im Keller könnte bald auch für kleinere Einfamilienhäuser interessant werden. Der Stromversorger RWE steigt zusammen mit dem Heiztechnikbauer Vaillant in den Markt für Mini-Kraftwerke ein. Derzeit lohnen sich die Anlagen jedoch erst ab einem Verbrauch von 60.000 kWh pro Jahr.
Die Energiewende finde nicht nur in Kraftwerken und Netzen, sondern auch zu Hause statt, kündigten die Unternehmen am Mittwoch bei der Vorstellung einer Mikro-KWK-Anlage für große Ein- und Zweifamilienhäuser an.
Vaillant stellt das Blockheizkraftwerk zur Verfügung, RWE übernimmt das Energiemanagement. Die Anlage sei darauf ausgelegt, künftig überschüssigen Ökostrom aus dem Netz in Form von Wärme zu speichern und zu nutzen. Auch könne Strom wieder ins Netz abgegeben werden.
Modernisierungsstau auflösen
Zum Marktstart will die RWE Effizienz, eine Tochter des Essener Konzerns, in Nordrhein-Westfalen bis zu 50 Anlagen installieren. Im kommenden Jahr sollen auch kleinere Anlagen für Einfamilienhäuser angeboten werden. Derzeit eignen sich die KWK-Anlagen von RWE und Vaillant erst ab einem Wärmebedarf von 60 000 Kilowattstunden pro Jahr.
Die Mini-Heizkraftwerke könnten dazu beitragen, den Modernisierungsstau in deutschen Heizungskellern aufzulösen, hieß es weiter. Knapp 30 Prozent der Energie werde derzeit in privaten Haushalten verbraucht. Nur knapp ein Viertel der 17,8 Millionen Heizungsanlagen seien nach dem heutigen Stand der Technik als effizient zu bewerten.
Seit mehr als einem Jahr vermarktet der Ökostromanbieter Lichtblick gemeinsam mit Volkswagen das sogenannte Zuhause-Kraftwerk. Insgesamt wurden bereits 300 solcher Kraft-Wärme-Koppelungsanlagen in Hamburg, Berlin und Niedersachsen installiert. In NRW steht der Marktstart kurz bevor.