Ehemaliger Teldafax-Chef zu Schadensersatz verurteilt
Stand: 02.11.2012
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa
Lingen - Das Amtsgericht im niedersächsischen Lingen hat einem Kunden des insolventen Stromanbieters Teldafax in einem Zivilprozess Schadensersatz in Höhe von 549,17 Euro zugesprochen. Zahlen muss der frühere Vorstandschef Gernot Koch, wie der Anwalt des Klägers, Florian Dälken, sagte.
Das Gericht habe das Verhalten Kochs als betrügerisches Verhalten gewertet, sagte ein Sprecher des Amtsgerichts. Der Teldafax-Kunde war im März 2011 zur Vorauszahlung aufgefordert worden. Aber bereits zu diesem Zeitpunkt habe Teldafax den Strom nicht mehr liefern können, weil die Stadtwerke Lingen schon im Januar den Durchleitungsvertrag gekündigt hatten.
Der Anwalt Kochs war am Donnerstag nicht zu erreichen. Dem "Handelsblatt" (Donnerstagsausgabe) sagte er, gegen den Lingener Urteilsspruch habe er keine Berufung einlegen können, weil die Schwelle hierfür bei einem Streitwert von 650 Euro liege.
Teldafax hatte im Juni 2011 Insolvenz angemeldet. Die finanziellen Probleme hatten sich aber schon 2008 abgezeichnet. Das Unternehmen war ein Jahr später insolvenzreif. Das Geschäft konnte in der Folge nur durch die fortlaufenden Vorauszahlungen von Kunden aufrechterhalten werden, hatte Insolvenzverwalter Biner Bähr im vergangenen Jahr festgestellt. Mehr als 700.000 Menschen wurden geprellt.