EEG-Umlage ist nicht genug: Regierung plant Offshore-Umlage
Stand: 16.05.2012
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Frankfurt/Main - Viele Stromkunden werden bei dieser Nachricht die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Laut einem Pressebericht plant das Bundeswirtschaftsministerium eine neue Umlage für Offshore-Windparks. Diese würde zusätzlich zur EEG-Umlage auf der Stromrechnung zu Buche schlagen.
Die neue Umlage diene zur Sicherung der Stromerzeugung vor den Küsten von Nord- und Ostsee. Sie solle erhoben werden können, wenn ein Betreiber eines Offshore-Windparks wegen eines Leitungsschadens oder bei fehlender Anbindung ans Stromnetz zwar Strom erzeugen, aber nicht ins Netz einspeisen kann, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" am Mittwoch unter Berufung auf einen Verordnungsentwurf des Ministeriums. Das Umweltministerium habe noch nicht zugestimmt.
Bislang muss der Netzbetreiber für Ausfälle haften. Der für die Nordsee-Anbindung verantwortliche Netzbetreiber Tennet hatte jüngst gedroht, den Ausbau einzustellen, weil die Risiken mit einem bis zu dreistelligen Millionenbetrag nur teilweise versicherbar seien und die Wirtschaftlichkeit der Investitionen verschlechterten. Um das - und Verzögerungen bei der Energiewende - zu verhindern, hat die Regierung laut "FAZ" zugesagt, noch vor der Sommerpause die Haftung zu begrenzen.
Laut Vorschlag aus dem Bundeswirtschaftsministerium bekäme der Netzbetreiber bei einer Unterbrechung ab dem 15. Tag 80 Prozent der entgangenen Einspeisevergütung erstattet, wie die "FAZ" berichtete. Der Betreiber könne die Kosten dann mittels der neuen "Offshore-Anbindungs-Umlage" auf die Stromrechnung überwälzen. Dort würde dieser Betrag extra ausgewiesen, so dass die Kunden erkennen können, wie hoch diese Umlage ausfällt.