EEG-Umlage in Gefahr? Oettinger will Strommarkt europäisieren
Stand: 13.11.2012
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München - EU-Kommissar Günther Oettinger plant einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" (Dienstag) zufolge umfassende Eingriffe in die Energiepolitik der 27 EU-Mitgliedstaaten. Demnach sollen der Strommarkt stärker europäisiert und die bisherigen Fördersysteme der nationalen Regierungen für einzelne Energieträger harmonisiert werden. Damit könne auch das deutsche Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) in Frage gestellt werden.
Oettinger will die Pläne noch in dieser Woche in Brüssel vorstellen. Noch darf jedes EU-Mitglied bei grünem Strom nach eigenem Gusto fördern. Denn um die junge Ökostrombranche zu schützen, gilt eine Ausnahme vom europäischen Beihilfe-Verbot. Doch offenbar will Brüssel dies kippen. Angesichts der technologischen Entwicklung müsse die Regelung überprüft werden, heißt es in dem Papier des Kommissars, das der "SZ" vorliegt. Die EU werde Leitlinien für eine europaweite Reform der nationalen Fördersysteme erarbeiten. Die Grünen im Europäischen Parlament kritisierten die Pläne scharf. In Europa drohe beim Ökostrom der kleinste gemeinsame Nenner, warnte Claude Turmes, Vize-Chef der Grünen-Fraktionm, laut Zeitung. Das könne den Ausbau grüner Energien massiv bremsen.
Dem Papier zufolge will die Europäische Union den zersplitterten europäischen Energiemarkt bis 2014 endgültig einen und den Umbau der Energiewirtschaft forcieren. Innerhalb von drei Jahren sollen Strom und Gas in allen Teilen der EU ohne Grenzen fließen können. Die Gesamtkosten für die nötige Erneuerung des europäischen Energiesystems - etwa bei Kraftwerken sowie Strom- und Gasleitungen - beziffert die EU auf eine Billion Euro.