E-Autos: Staat soll Stromtankstellen fördern
Stand: 26.04.2012
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Frankfurt/Main - Die Produktion und der Kauf von E-Autos werden bereits staatlich gefördert. Nun wollen auch die Energieversorger ein Stück vom E-Auto-Förderkuchen abhaben. E.ON fordert 750 Millionen Euro für den Bau von Stromtankstellen.
Autohersteller und Energiekonzerne fordern weitere Fördermillionen vom Staat, um dem Elektroauto hierzulande zum Durchbruch zu verhelfen. Um das staatliche Ziel von einer Million Elektroautos auf Deutschlands Straßen bis 2020 zu erreichen, seien 150.000 an öffentlichen Orten aufgestellte Stromtankstellen nötig, sagte Eon-Vorstandsmitglied Klaus-Dieter Maubach der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" vom Donnerstag. Diese Ladesäulen seien nicht wirtschaftlich zu betreiben. "Deshalb wird eine öffentliche Förderung von insgesamt 750 Millionen Euro benötigt."
Die Bundesregierung zahlt bereits eine Milliarde Euro zur Förderung der Forschung im Bereich Elektromobilität. Um die zusätzlichen 750 Millionen Euro aufzubringen, gibt es nach Ansicht Maubachs drei Möglichkeiten: eine Umlagefinanzierung wie beim Ökostrom, eine Finanzierung aus allgemeinen Steuern wie der Kfz-Steuer oder "dass die Energieversorger die Kosten für die Investitionen auf ihre Netzentgelte für die Stromdurchleitung aufschlagen dürfen".
Maubach ist Mitglied im Lenkungskreis der Nationalen Plattform Elektromobilität, in dem Manager der Auto-, Chemie- und Energieindustrie, Staatssekretäre, Verbandsvertreter und Wissenschaftler organisiert sind. Die Fachleute haben laut Zeitungsbericht ausgerechnet, dass bis 2020 insgesamt 900.000 Stromtankstellen nötig sind - die meisten davon allerdings im nicht öffentlichen Raum, also in Garagen, auf Firmenparkplätzen oder in Parkhäusern von Einkaufszentren. Für den Durchbruch des Elektroautos sei aber "erfolgskritisch", dass Nutzer ohne eigene Garage oder eigenen Stellplatz eine öffentliche Ladestruktur vorfinden.