München (dpa) - Bauherren können in Zukunft auf neue Baustoffe setzen, die den Heizenergieverbrauch eines Hauses erheblich senken. Dieser Trend zeigte sich deutlich im Januar in München auf der internationalen Baumesse "Bau 2007", die alle zwei Jahre über Innovationen zum Thema Bauen informiert.
Um
Energie einzusparen, braucht ein gut isoliertes Haus künftig nicht mehr extra dicke und kompliziert aufgebaute Wände. Denn einige Baustoff-Hersteller bieten mittlerweile Bausteine an, mit denen gut wärmeisolierte Mauern einschalig ohne zusätzliche Dämmschichten errichtet werden können. Einschalige, so genannte monolithische Wände lassen sich kostengünstig herstellen. Durch die dünnere Konstruktion der Wände bleibt zudem mehr
Wohnfläche.
Großes Augenmerk legten die Mauerwerkshersteller zudem auf Baustoffe, die möglichst wenig Energie von innen nach außen leiten. Fachleute sprechen hier von der Wärmeleitfähigkeit eines Baustoffes, die mit Lambda bezeichnet und in Watt pro Meter mal Kelvin (W/mK) gemessen wird. Je kleiner der Lambda-Wert eines Baustoffes ist, desto weniger leitet der Baustoff die Wärme nach außen. Vereinfacht gesagt: Er ist besser gedämmt.
Um einschalig zu bauen, hat der Firmenverbund "Mein Ziegelhaus" einen neuen Ziegel auf der Bau 2007 vorgestellt, der nach Ostern lieferbar sein wird. Die sonst bei Tonziegeln üblichen Hohlräume sind hier nicht mit Luft, sondern mit Steinwolle gefüllt. "Der ThermoPlan MZ8 hat eine Wärmeleitzahl von Lambda 0,08 W/mK ", erklärt Hans Peters, Geschäftsführer von "Mein Ziegelhaus" im unterfränkischen Alzenau. So genannte Kfw-40-Häuser und sogar Nullenergiehäuser ließen sich damit ohne zusätzliche Wärmeverbundsysteme verwirklichen.
Ebenfalls einen Wärmedämmwert von Lambda 0,08 W/(mK) hat der Poroton-T 8 von Wienerberger in Hannover. Mit ihm lassen sich nach Angaben des Herstellers Passivhäuser in einschaliger Massivbauweise herstellen. Erreicht wird die gute Wärmedammung dieses Ziegels durch eine Füllung der Hohlkammern des Ziegels mit Perlit, einem mineralischen Granulatgestein. Der Poroton T-8 ist schon im Handel.
Passivhäuser mit einschaligem Mauerwerk in vertretbaren Wanddicken lassen sich auch mit dem Ytong Planstein P2 bauen. "Der Vorteil dieser Weiterentwicklung ist, dass mit der Verbesserung der Wärmedämmfähigkeit nicht gleichzeitig eine Verringerung der Druckfestigkeit verbunden ist", berichtet Hans-Peter Ahle vom Hersteller Xella in Duisburg. Dies sei ein Problem bei manchen energiesparenden Baustoffen. Der Porenbetonstein hat ebenfalls eine Wärmeleitfähigkeit von Lambda 0,08 W/mK.
"Um einen hervorragenden
Wärmeschutz der Kalksandstein-Konstruktionen zu erreichen, kann in Zukunft eine schlanke Kalksandsteinwand mit neu entwickelten Vakuum-Isolations-Paneelen (VIP) kombiniert werden", sagt Bernd Niebuhr, ein Sprecher der Kalksandstein-Industrie in Hannover. Diese bis zu vier Zentimeter dicken Dämmelemente zeichneten sich durch eine etwa fünf- bis zehnfach höhere Dämmwirkung im Vergleich zu derzeit gängigen Dämmstoffen aus. VIPs hätten aber noch keine bautechnische Zulassung. Ein Hersteller, die Firma Variotec aus Neumarkt in der Oberpfalz, rechnet mit der bautechnischen Zulassung für Anfang März.
"Eine weitere Möglichkeit,
Heizkosten bis zu 25 Prozent einzusparen, bietet in Zukunft auch der KS-Quadro-Aquatherm", nennt Niebuhr eine weitere Neuentwicklung. Bei dieser Innovation für Außenwände wird die Wand temperiert: Heizungsrohre werden in vorgefertigte senkrechte Wandkanäle installiert. Warmes Heizungswasser in diesen Rohren sorgt im Winter für eine gleichmäßige Erwärmung der Wand. Im Sommer könne zur Kühlung der Räume kaltes Wasser in das Leitungssystem geleitet werden.
Eine andere Lösung, die bei Sommerhitze ohne energiefressende Klimaanlage die Wohnungen kühlt, hat BASF in Form kleiner Wachskügelchen entwickelt. "Die so genannten Latentwärmespeicher wirken im Prinzip wie der Eisw&uu