Druck auf Brüssel: Deutschland für mehr Energiesparen
Stand: 19.06.2014
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa
Berlin/Brüssel - Deutschland und sechs weitere EU-Länder fordern die EU-Kommission auf, verbindliche und ehrgeizige Ziele für das Einsparen von Energie bis 2030 vorzulegen. Das sei vor dem Hintergrund der Ukraine-Krise besonders wichtig, um Europas Abhängigkeit von russischem Gas und Öl zu verringern, heißt es in einem Schreiben an EU-Kommissionschef José Manuel Barroso, das der Nachrichtenagentur dpa vorliegt.
Es wurde von Vizekanzler Sigmar Gabriel, Umweltministerin Barbara Hendricks (beide SPD) sowie Ministern aus Belgien, Dänemark, Griechenland, Irland, Luxemburg und Portugal unterzeichnet.
Wie der Brüsseler Infodienst dpa Insight EU kürzlich erfuhr, erwägen Barroso und EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy, bis 2030 ein Stromeinsparziel von 25 Prozent festzulegen. Das läge nur 5 Prozentpunkte über dem Ziel für 2020. Das EU-Parlament fordert eine Stromspar-Pflicht von 40 Prozent bis 2030.
Deutschland und seine Mitstreiter betonen, Einsparungen bei Wärme und Strom seien der günstigste und beste Weg, um für mehr Versorgungssicherheit und Klimaschutz zu sorgen. Das sei wichtig, um die angestrebte Reduzierung beim EU-Treibhausgas-Ausstoß bis 2050 um 80 bis 95 Prozent zu erreichen. Europa könne beim Energiesparen auch für mehr Wachstum und Arbeitsplätze sorgen: "Wir können es uns nicht leisten, diese Gelegenheit zu verpassen", schreiben Gabriel und Hendricks.