Drei neue Offshore-Windparks vor Rügen
Stand: 30.04.2018
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Bonn/Sassnitz - In der Ostsee vor der Insel Rügen werden drei neue Offshore-Windparks gebaut. Einen entsprechenden Zuschlag hat die Bundesnetzagentur den Unternehmen Iberdrola und KNK Wind GmbH erteilt.
Der spanische Energiekonzern Iberdrola betreibt bereits den Windpark "Wikinger" rund 35 Kilometer nordöstlich von Rügen. Mit diesen drei neuen Projekten hole die Ostsee ein Stück weit auf gegenüber der Nordsee als Standort für die Windenergieerzeugung auf See, sagte Energieminister Christian Pegel (SPD) am Freitag. Er appellierte an die Unternehmen, die Projekte nun zügig umzusetzen.
Die drei neuen Vorhaben sind rund um die Windparks vor Rügen geplant. Dort sind mit "Baltic 2" und "Wikinger" bereits zwei Windparks in Betrieb. Das dritte Vorhaben "Arkona" von Eon ist im Bau. Die neuen Windparks sollen nach Angaben des Ministeriums drei bis vier Millionen Megawattstunden erzeugen. Das entspreche dem Jahresbedarf für etwa eine Million Haushalte. Iberdrola sei sehr zufrieden mit dem Ergebnis, sagte ein Unternehmenssprecher. Das Unternehmen wolle nun zügig mit der Planung voranschreiten. Geplant ist der Windpark "Baltic Eagle" mit einer Leistung von 476 Megawatt und als Ergänzung zu "Wikinger" der Kleinpark "Wikinger Süd" mit 10 Megawatt.
Förderungsbedarf gestiegen
Der Subventionsbedarf für neue Windparks in Nord- und Ostsee ist gestiegen. Die bei der zweiten Offshore-Ausschreibung erfolgreichen Projekte erhalten eine durchschnittliche Förderung von 4,66 Cent je Kilowattstunde, wie die Bundesnetzagentur weiter mitteilte. Bei der ersten Auktionsrunde vor einem Jahr hatte der Durchschnittswert noch 0,44 Cent je Kilowattstunde betragen. Das Ergebnis von 2017 hatte damit weit unter den Erwartungen gelegen.
Insgesamt werden sechs Windparks gefördert, jeweils drei in Nord- und Ostsee. Mit dem Zuschlag erhalten die Vorhaben nicht nur einen Anspruch auf die EEG-Förderung, sondern auch einen - vom Stromverbraucher über die Netzentgelte finanzierten - Netzanschluss und die Möglichkeit, ihren Windpark über 25 Jahre zu betreiben.
Bei dem Anstieg seien die Besonderheiten der diesjährigen Ausschreibung zu beachten, sagte Netzagentur-Präsident Jochen Homann. Im Vergleich zur ersten Ausschreibung seien weniger Gebote abgegeben wurden, da nur bestehende Projekte teilnehmen konnten, die in der ersten Runde keinen Zuschlag erhalten hatten. Zudem mussten diesmal Gebote von Offshore-Windparks in der Ostsee bevorzugt werden. Erfreulich sei, dass keine zusätzlichen Anbindungsleitungen in der Nordsee gebaut werden müssten, sagte Homann.