Dong Energy beauftragt erste Firmen für Kohlekraftwerksbau
Stand: 04.10.2007
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Greifswald (dpa) - Der dänische Energiekonzern Dong Energy hat erste Großaufträge für die Errichtung des Steinkohlekraftwerks in Lubmin bei Greifswald vergeben. So wird das britische Unternehmen Doosan Babcock die Kesselanlagen bauen, die Dampfturbinengruppen kommt von Alstom Power Systems aus Mannheim. Diese Leistungen würden rund 35 Prozent des Gesamtumfangs der geplanten zwei Milliarden Euro- Investition ausmachen, sagte der Projektleiter von Dong Energy, Peter Gedbjerg, am Donnerstag in Greifswald. Die Aufträge gelten vorbehaltlich der Genehmigung für den umstrittenen Kraftwerksbau.
Nach Angaben von Dong Energy soll ein Auftragsvolumen von mehr als 300 Millionen Euro für das wegen der Umweltauswirkungen umstrittene Projekt an Firmen in der Region vergeben werden. "Entscheidend für die Vergabe ist der Preis und die Qualität", sagte der Dong-Ansprechpartner für regionale Unternehmen, Karsten Moeller-Hansen. Insgesamt werden 40 maschinentechnische, 40 elektrotechnische und 15 bautechnische Verträge durch Dong Energy oder deren Unterlieferanten vergeben. Zudem ergäben sich weitere Aufträge im Service- und Verwaltungsbereich. Die Ausschreibungen für mechanische Ausrüstungen sollen am 15. Oktober starten.
Die Landesregierung bekräftigte am Donnerstag erneut ihr Bekenntnis zum Kraftwerksbau. Lubmin sei neben Parchim eine der Perlen in der Entwicklung des Landes, sagte Wirtschaftsstaatssekretär Rüdiger Möller. Er warnte vor einem "Domino-Effekt" und weitreichenden Konsequenzen für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes, sollte das Projekt scheitern. "Wenn wir es heute nicht schaffen, Dong anzusiedeln, dann wird uns morgen Nord Stream fragen", sagte Möller unter Hinweis auf mögliche Zweifel an der Ansiedlungspolitik des Landes.
Das Unternehmen Alstom Power Systems und Doosan Babcock kündigten an, Unteraufträge wie den Bau der Fundamentplatten oder elektrotechnische Arbeiten an regional ansässige Unternehmen vergeben zu wollen. Das Unternehmen Alstom mit weltweit 65 000 Mitarbeitern baut eigenen Angaben zufolge ein Viertel der globalen Kraftwerkskapazitäten.