Diskussion um den Zeitplan zur Endlagersuche
Stand: 03.09.2014
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Hannover - SPD-Bundesumweltministerin Barbara Hendricks streitet derzeit mit Niedersachsen um den Fahrplan für die Suche nach einem Endlager für atomare Abfälle. Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne) hatte zuletzt mehr Zeit gefordert.
"Wir müssen damit rechnen, dass wir zwei bis drei Jahrzehnte länger brauchen als im Standortauswahlgesetz eingeplant", sagte er der in Hannover erscheinenden "Neuen Presse" (Mittwoch).
Der im Endlagersuchgesetz genannte Termin, bis 2031 einen Standort für die Endlagerung zu finden, hält Wenzel nicht für machbar, da noch viel intensivere Forschungen nötig seien. "In der Grundlagenforschung sind wir noch lange nicht so weit, wie wir sein müssten." Deshalb müsse auch die Zwischenlagerung der radioaktiven Abfälle neu überdacht werden. Die eingeplanten Zeiträume seien zu kurz.
Hendricks wies die Forderung aus Hannover umgehend zurück. "Wir dürfen die Entscheidung darüber, wohin der Atommüll letztendlich soll, nicht auf den Sankt-Nimmerleinstag verschieben", sagte sie nach Angaben ihres Hauses. Der im Standortauswahlgesetz vorgesehene Termin sei ehrgeizig, erlaube aber einen intensiven und verantwortungsvollen Suchprozess. "Ich halte nichts davon, einen Zeitplan infrage zu stellen, der im Zuge des Gesetzgebungsverfahrens in völligem Einvernehmen mit den Ländern festgelegt wurde."