Die vier Großen decken 68% des Stroms - nur 0,5 aus Erneuerbaren
Stand: 19.04.2011
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: AFP
Berlin - Greenpeace hat die marktbeherrschenden vier großen deutschen Stromkonzerne zu mehr Investitionen in erneuerbare Energien aufgefordert. Derzeit deckten E.ON, RWE, Vattenfall und EnBW zwar 68 Prozent des erzeugten Stroms ab, lieferten aber lediglich 0,5 Prozent des Stroms aus Wind- und Sonnenkraft. Darauf wies die Umweltschutzorganisation am Dienstag in Berlin bei der Vorstellung einer Studie zum Ökostrom-Engagement der vier Unternehmen hin.
"Die vier Stromriesen müssen das sinkende Schiff der Atom- und Kohleverstromung verlassen und mit ins Boot der Energiewende kommen", forderte Greenpeace-Energie-Experte Karsten Smid. Die Gesellschaft brauche "finanzstarke Großunternehmen, die mutig in Zukunftstechnologien investieren". Das gelte gerade für den Bau von Offshore-Windparks auf dem Meer.
Nach ihren bisherigen, allerdings vor den jüngsten Atomaussstiegs-Debatten verkündeten Planungen, wollten, nach Angaben von Greenpeace, E.ON in den nächsten Jahren etwa 13 Prozent und RWE 20 Prozent ihrer Gesamtinvestitionen in den Ausbau erneuerbarer Energien fließen lassen. Smid kritisierte diese Anteile als viel zu gering, um den von der Politik als Zielvorgabe ausgegebenen Anteil der Erneuerbaren am Stromverbrauch von mehr als 35 Prozent bis 2020 zu erreichen. Derzeit trügen noch Stadtwerke, Regionalversorger, Genossenschaften und Privathaushalte den Löwenanteil des Booms bei erneuerbaren Energien.
Im vergangenen Jahr stammten nach Regierungsangaben knapp 17 Prozent des in Deutschland verbrauchten Stroms aus regenerativen Quellen.