Berlin/Leipzig (dpa) - Die einzige deutsche Strombörse, die European Energy Exchange EEX in Leipzig, gibt es seit 2002. Eine Strombörse ist ein organisierter Markt für Strom, der ähnlich wie eine Wertpapierbörse funktioniert. Als Produkte werden zeitlich abgegrenzte Mengen an Strom gehandelt. Erst durch die Liberalisierung der europäischen Elektrizitätsmärkte gewann der Stromhandel für die Energieversorger an Bedeutung. Davor wurde der Strom meist bei einigen wenigen Lieferanten bezogen und zu den Kunden in den jeweiligen Versorgungsgebieten weiterverkauft.
Als Produkte bietet die
EEX so genannte finanzielle und physische Futures sowie Optionen an. Während bei physischen Futures tatsächlich
Strom geliefert wird, geht es bei den finanziellen Futures um die Spekulation auf den Preis. Neben Strom handelt die EEX aber auch mit CO2-Zertifikaten. Jeweils einmal am Tag gibt es am Spotmarkt für Strom und bei den CO2-Zertifikaten für rund fünf Minuten eine Auktion.
Langfristig sollen gut 20 Prozent des deutschen Strombedarfs an der
Börse in Leipzig gehandelt werden. Was nicht über die EEX geht, wird durch langfristige Verträge realisiert oder Käufer und Verkäufer handeln bilateral.
Die EEX ist eine öffentlich-rechtliche Einrichtung, die dem Börsengesetz unterliegt. Mit der Veröffentlichung ihrer Marktdaten trägt sie wesentlich zur Transparenz auf dem Energiemarkt bei. Die EEX entstand aus der
Fusion von zwei konkurrierenden Strombörsen, der früheren EEX in Frankfurt/Main und der Leipziger Strombörse LPX.