Die Kohle: Vom Motor des Wirtschaftswunders zum Auslaufmodell
Stand: 29.01.2007
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Essen (dpa) - Die Produktionsziffern der Kohle waren Symbole des Wirtschaftswunders der Nachkriegszeit. Doch schon Ende der 50er Jahre begann der Niedergang des Bergbaus. Wichtige Stationen:
1957 - Mit 150 Millionen Tonnen erreicht die Kohleförderung in Deutschland ihren Höhepunkt.
1958 - Beginn der Kohlekrise. Die Bochumer Zeche Liselotte wird als erste Schachtanlage geschlossen.
1967 - Im Ruhrgebiet gibt es Großdemonstrationen gegen die Zechenschließungen.
1968 - Gründung der Ruhrkohle AG. 22 Bergbau-Unternehmen an der Ruhr bringen ihre 52 Zechen und 29 Kokereien in die neue Einheitsgesellschaft ein. Die RAG hat rund 180 000 Beschäftigte und fördert 85 Millionen Tonnen Kohle.
1974 - Der "Kohlepfennig" wird eingeführt - ein Aufschlag auf die Stromrechnung, den die Verbraucher in den alten Bundesländern bis 1995 zu entrichten hatten. Die Stromererzeuger hatten sich verpflichtet vorrangig deutsche Kohle zu beziehen
1986 - Letzte Schicht auf der Essener Zeche Zollverein - der einst größten Schachtanlage in Europa.
1997 - Bund, Länder und RAG vereinbaren, die Kohleförderung bis zum Jahr 2005 von 49 auf 30 Millionen Tonnen zu senken. Es sollen bis dahin rund 35 Milliarden Euro an Subventionen gezahlt werden. In Bonn hatten tausende Bergleute tagelang im Regierungsviertel demonstriert.
1998 - Die Ruhrkohle übernimmt die Saarbergwerke AG. Unter dem neuen Namen Deutsche Steinkohle AG sind damit alle deutschen Steinkohlezechen in einer Gesellschaft zusammengeführt.
2003 - Die rot-grünen Regierungen im Bund und in Nordrhein-Westfalen sagen weitere Subventionen bis 2012 zu. Die Förderung soll schrittweise auf 16 Millionen Tonnen sinken.
2005 - Die Zeche Lohberg/Osterfeld wird geschlossen. In Deutschland fördern noch acht Schachtanlagen mit 33 000 Beschäftigten.
2007 - Das Ende des Steinkohlenbergbaus in Deutschland im Jahr 2018 rückt näher.