Die Folgen des Klimawandels sind deutlich in Deutschland spürbar
Stand: 26.05.2015
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Berlin - Die Folgen des Klimawandels sind deutlich in Deutschland spürbar. Das ist das Ergebnis des ersten Monitoringberichtes der Bundesregierung zu diesem Thema. Das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt stellten den "Monitoringbericht der Bundesregierung zur Anpassung an den Klimawandel" am Samstag vor. Demnach wirken sich steigende Temperaturen, feuchtere Winter und häufigere Wetterextreme zunehmend auf die deutsche Gesellschaft aus.
Betroffen seien unter anderem die Energieversorgung, die Landwirtschaft und die Gesundheitsvorsorge. Der Bericht zeige anhand von Daten aus 15 verschiedenen Gesellschaftsbereichen, welche Veränderungen sich durch den Klimawandel schon jetzt feststellen lassen und welche Gegenmaßnahmen bereits ergriffen wurden.
So sei die Zahl der sogenannten heißen Tage pro Jahr mit Temperaturen über 30 Grad hierzulande von drei auf acht gestiegen. Diese längeren Hitzewellen könnten sich vielfältig auswirken. So hätten im Sommer 2003 mehr als 30 europäische Kernkraftwerke ihre Stromproduktion drosseln müssen, weil wegen der Trockenheit nicht genug Kühlwasser vorhanden gewesen sei, hieß es weiter. Auch die Gesundheitsrisiken stiegen bei Hitze. In bestimmten Regionen Süddeutschlands breiteten sich zudem neue, wärmeliebende Insekten aus, die Krankheiten wie Malaria oder Dengue-Fieber übertragen könnten.
In der Landwirtschaft führten Trockenheit oder Extremereignisse wie Stürme, Starkregen und Hagel zu großen Qualitätsschwankungen und Ertragseinbußen.
"Der Bericht spricht eine eindeutige Sprache: Klimawandel findet auch in Deutschland statt und er wirkt in viele Bereiche des täglichen Lebens hinein", erklärte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD). Die Präsidentin des Umweltbundesamtes, Maria Krautzberger, erklärte, der Klimawandel könne nicht mehr aufgehalten werden. Die Bemühungen um eine gute Anpassung an die Folgen des Klimawandels dürften aber nicht an der Landesgrenze Halt machen, da Entwicklungsländer von Wetterextremen und schlechten Anbaubedingungen oft besonders stark betroffen seien. Sie müssten von Deutschland unterstützt werden.