Deutschland verbraucht weniger Energie als letztes Jahr
Stand: 30.05.2012
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Berlin/Köln - Die Zeiten eines stetig ansteigenden Energiepensums in Deutschland sind vorüber. In den ersten drei Monaten dieses Jahres lag die Bundesrepublik sogar leicht unter dem Vorjahresniveau. Das berichtet die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen.
Nach vorläufigen Berechnungen der AG Energiebilanzen lag das Minus bei rund 2 Prozent. Insgesamt erreichte der Verbrauch bis Ende März eine Höhe von 3.709 Petajoule oder 126,7 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten. Einfluss auf die moderate Verbrauchsentwicklung hatten die im Vergleich zum Vorjahr nur kurze Kälteperiode sowie der stabile Konjunkturverlauf.
Der Mineralölverbrauch verminderte sich bei einem stabilen Absatz von Kraftstoffen und Heizölen infolge leichter Absatzrückgänge bei den Produkten für den Einsatz in der Chemie und in der Grundstoffindustrie insgesamt um knapp 1 Prozent. Der Erdgasverbrauch lag um knapp 3 Prozent unter dem des Vorjahreszeitraumes, was vor allem auf den geringeren Wärmebedarf in den Monaten Januar und März zurückzuführen ist. Der Kälteeinbruch im Februar sowie der Schalttag konnten diesen Rückgang nicht ausgleichen.
Steinkohleverbrauch leicht angestiegen
Der Verbrauch von Steinkohle nahm leicht zu. Einem Anstieg des Einsatzes in Kraftwerken zur Strom- und Wärmeerzeugung stand ein leicht verringerter Bedarf der Stahlindustrie gegenüber. Der Verbrauch an Braunkohle stieg infolge der Inbetriebnahme von zwei neuen Kraftwerken um rund 8 Prozent. Im weiteren Jahresverlauf werden mehrere Altanlagen vom Netz gehen. Die Kernenergie verringerte ihren Beitrag im Zuge des Ausstiegsbeschlusses um fast 30 Prozent.
Die Nutzung erneuerbarer Energien erhöhte sich um knapp 9 Prozent. Insbesondere durch hohe Windstärken am Jahresanfang konnte die Windkraft in den ersten drei Monaten um insgesamt mehr als 35 Prozent zulegen. Der Beitrag der Wasserkraft (ohne Pumpspeicher) stieg um 5 Prozent. Die Fotovoltaik konnte mit einem Zuwachs von über 40 Prozent besonders stark zulegen. Bei der Biomasse kam es zu einem Zuwachs von etwas mehr als 3 Prozent und bei den Biokraftstoffen um knapp 4 Prozent.