Deutschland übertrifft EU-Ziele bei Energiewende
Stand: 16.06.2015
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Brüssel - Deutschland erreicht die Energieziele beim Ausbau der ökologischen Erneuerbaren Energien schneller als von der EU gefordert. Im Jahr 2013 kamen 12,4 Prozent der verbrauchten Energie aus Quellen wie Solar- oder Windenergie. Das zeigt ein am Dienstag veröffentlichter Bericht der EU-Kommission in Brüssel.
Als Zwischenziel angepeilt waren nur 9,5 Prozent; bis 2020 soll der Anteil der Erneuerbaren in Deutschland auf 18 Prozent wachsen. Das soll helfen, die Nachfrage nach fossilen Brennstoffen und damit den Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) zu senken.
Mit Großbritannien, den Niederlanden und Luxemburg verfehlten nur 3 der 28 EU-Staaten ihre aktuellen Zwischenziele. Aber auch Frankreich und Malta, die die Marken knapp erreichten, müssten ihre bisherige Politik überprüfen, um die Umstellung wie gefordert voranzutreiben, heißt es. Auch für Ungarn und Polen sei ein Erfolg nur bei optimistischen Annahmen zur weiteren Entwicklung wahrscheinlich.
Die EU-Mitgliedstaaten hatten sich vor sechs Jahren darauf geeinigt, den Anteil erneuerbarer Energien bis 2020 auf EU-weit mindestens 20 Prozent zu erhöhen. Für 2014 wurde in dem neuen Bericht bereits ein Durchschnittswert von 15,3 Prozent angegeben.
Im internationalen Vergleich - etwa zu den USA oder China - nehme die EU damit eine führende Position ein, hieß es weiter. Davon profitiere auch die Industrie: Bei der Herstellung von Windturbinen kämen Firmen aus der EU auf einen Marktanteil von rund 40 Prozent weltweit. "Bei uns arbeiten mehr als eine Million Menschen in der Erneuerbare-Energien-Branche, in der ein Umsatz von über 130 Milliarden Euro pro Jahr erwirtschaftet wird", erklärte EU-Energiekommissar Miguel Arias Cañete.
Langsamer als geplant schreitet die Umstellung indes im Verkehrssektor voran. Bis 2020 sollen dort 10 Prozent des Verbrauchs mit Erneuerbaren gedeckt werden - zum Beispiel mit Biosprit. Für 2014 wird laut Bericht aber mit einem Anteil von erst 5,7 Prozent gerechnet. Das Ziel sei "anspruchsvoll, jedoch nach wie vor erreichbar", meint die EU-Kommission.