Deutsche Fördergelder fließen in Chinas Solarindustrie
Stand: 27.02.2012
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Berlin - Die deutsche Solarindustrie steckt vor allem wegen Billig-Konkurrenz aus China in der Krise. Die Asiaten profitieren zusätzlich von deutschen Fördergeldern, die ihren Weg indirekt zu chinesischen Solarunternehmen finden.
Wie das Nachrichtenmagazin "Spiegel" berichtete, unterstützt die Entwicklungsbank der KfW die staatliche chinesische Export-Import Bank Exim mit einem zinsgünstigen Kredit über 75 Millionen Euro. Die chinesische Bank wiederum stocke die Mittel auf und verteile das Geld anschließend an Chinas Umweltindustrie, darunter Solarkonzerne.
Das chinesische Solarunternehmen Yingli Solar, Großsponsor der jüngsten Fußball-WM und des FC Bayern München, profitiere außerdem von einem günstigen 25-Millionen-Dollar-Kredit der Deutschen Investitions- und Entwicklungsgesellschaft, ebenfalls eine KfW-Tochter. Hier wird die letzte Rate im September 2013 fällig.
Die deutsche Solar-Branche kämpft mit einem enormen Kosten- und Wettbewerbsdruck. Grund sind auch Überkapazitäten vor allem aus China, wo viele Firmen unter Herstellungspreis verkaufen. Deutsche Unternehmen wie Solon und Solar Millennium meldeten bereits Insolvenz an, der einstige Börsenstar Q-Cells kämpft ums Überleben.