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Deutsche Atomlobby zu Gast bei Freunden

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dapd

London - Es ist zwar das erste internationale Treffen der Nuklearindustrie seit dem Super-GAU in Fukushima vor rund einem halben Jahr, doch von einer Industrie in der Defensive kann keine Rede sein - ganz im Gegenteil. "Wir werden nicht eher Halt machen, bis unsere Mission erfüllt ist und wir die zahlreichen Vorteile der Kernenergie unter die Menschheit gebracht haben", erklärte Gerald Grandey, Ehrenvorsitzender der World Nuclear Association (WNA) seinen rund 700 angereisten Kollegen.

Auch der vom Ausstiegsbeschluss gebeutelte Präsident des Deutschen Atomforums, Ralf Güldner, wurde warm empfangen. "Ist die Situation in Deutschland umkehrbar?" - Diese mitfühlende Frage aus dem Publikum dürfte vielen Teilnehmern der Londoner Jahrestagung der World Nuclear Association (WNA) auf der Zunge gelegen haben. "Ich bin von Natur aus ein Optimist", antwortete Güldner, aber: "Der Zug hat den Bahnhof verlassen und gewinnt an Geschwindigkeit."

Bei der WNA-Jahrestagung in London (Titel: "Die Zukunft der Nuklearindustrie: Jetzt ist es an uns") steht zwar die Reaktorkatastrophe von Fukushima im Mittelpunkt. Doch der Atomausstieg in Deutschland ist ein fast allgegenwärtiges Thema. Der Tenor ist: Die Deutschen haben total überreagiert. In seiner Rede beschrieb Güldner den deutschen Ausstiegsbeschlusses aus seiner Sicht - als Katastrophe. Das Erdbeben vom 11. März habe zwei Tsunamis ausgelöst: "Den echten in Japan, und den politischen in Deutschland", sagte Güldner.

"Diese Deutschen ..."

Er schilderte die Geschwindigkeit, mit der die gerade erst beschlossene Laufzeitverlängerung innerhalb von viereinhalb Monaten nach dem Super-GAU wieder zurückgenommen wurde. "Die deutschen Atomkraftwerksbetreiber mögen das natürlich nicht, aber wir müssen es akzeptieren, weil es demokratisch beschlossen wurde", bedauerte Güldner. Das dürften viele der Anwesenden nicht gerne gehört haben. "Die Frage ist doch: Wenn das in Deutschland passieren kann, könnte es auch woanders passieren?" hieß es besorgt aus dem Publikum.

Die von ihm geschilderten Horrorszenarien von zukünftigen Stromausfällen, Atomstrom-Importen, steigenden Strompreisen und Abwanderung der energieintensiven Industrien infolge des Atomausstiegs quittierte das Publikum mit ungläubigem Kopfschütteln. "Diese Deutschen...", sagte einer der Zuhörer laut.

Die Hoffnung liegt im Nahen Osten

Deutschland steigt aus. Italien beschließt, nicht wieder einzusteigen. Die Schweiz überlegt noch. Aber ansonsten sind die Aussichten für die Atomenergie glänzend. So fassen es viele Vertreter der Industrie zusammen. "Auf lange Sicht gibt es kein großes Problem, nicht so wie nach Tschernobyl. Da war die Branche lange Zeit in Schwierigkeiten", sagt etwa Matt Bowling von URENCO, einer auch in Deutschland produzierenden Firma für Uran-Weiterverarbeitung.

Cameco, ein Unternehmen für Uran-Abbau aus Kanada, plant, aus ihren Minen bis 2018 doppelt so viel Uran herauszuholen wie heute. "Das Uran loszuwerden ist kein Problem", sagt ein Mitarbeiter, "wenn man den Optimismus in der Branche betrachtet." Das nächste große Ding scheint für viele Unternehmen der Mittlere Osten zu sein. "Vor allem die Vereinigten Arabischen Emirate sind Hoffnungsträger für die Branche", sagt Nick Carter, Vizepräsident der Consulting-Firma Ux Uranium. "Das Uran für zwei Reaktoren wurde schon bestellt."

Die Katastrophe von Fukushima wird wenig thematisiert

Dass nach dem Super-GAU in Fukushima diverse Reaktor-Bauprojekte auf Eis gelegt wurden - darüber sprechen die Industrievertreter nicht so offensiv. Ebenso wenig über die noch lange ungelösten Probleme in der Katastrophenzone um Fukushima: Wohin mit den rund 80.000 Evakuierten? Welche langfristigen Gesundheitsschäden verursacht die Strahlung in der Region für Anwohner und vor allem für die etwa 12.000 Mitarbeiter, die seit März versucht haben, das Atomkraftwerk unter Kontrolle zu bekommen? Wer bezahlt das alles, wo doch die Betreiberfirma des AKW, Tepco, nahezu pleite ist?

Diese Fragen sind seltsam abwesend bei dem Branchentreffen. Statt dessen wird die Irrationalität von Medien, Öffentlichkeit und Politik nach Fukushima beklagt: "Rund um die Welt wurden alte Mythen, Tabus und Plattitüden an die Oberfläche gespült, zusammen mit den alten Slogans der ideologischen Opportunisten", wetterte John Ritch, Generaldirektor der WNA. Nur die Industrie hätte mit "ruhiger Vernunft" gegen gehalten. In Deutschland habe das allerdings wenig genutzt.

"Es tut mir leid, dass ich nicht mit besseren Neuigkeiten aus Deutschland komme", sagte Güldner. Aber vielleicht ermuntere das ja die Nachbarländer, neue Anlagen zu bauen, auch um Strom nach Deutschland zu exportieren. "Das ist vielleicht eine gute Nachricht."