Deutsche Atomkraftwerke gefährden bis zu 18 Millionen Bürger
Stand: 14.03.2011
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Germersheim - Käme es in einem deutschen Atomkraftwerk zu einer Kernschmelze, wären laut Berechnung der Deutschen Umweltstiftung bis zu 18 Millionen Menschen in Gefahr. "Besonders gefährdet, teils durch bis zu sechs AKWs in unmittelbarer Nähe, sind die Regionen um Bremen, Südbaden, Nordwürttemberg und die westlichsten Regionen der Bundesländer Saarland, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz." Das erläuterte der Geschäftsführer der Umweltstiftung, Hans Günter Schumacher, am Montag in Germersheim.
Der jetzt von der Umweltstiftung in überarbeiteter Fassung aufgelegte Gefährdungsatlas stelle die unmittelbaren Gefährdungszonen für den Fall einer Kernschmelze in einem deutschen oder grenznahen ausländischen Kernkraftwerk dar, erläuterte Schumacher. Erfasst wurden etwa 82 Prozent der deutschen Landkreise sowie 103 kreisfreie Städte. Diese liegen den Angaben zufolge in einem Umkreis von rund 150 Kilometern von insgesamt zwölf Atomkraftwerken, einige von ihnen sogar in der Nähe gleich mehrerer Meiler.
Die dort lebenden rund 64 Millionen Menschen wären entsprechend der dem jeweiligen AKW-Standort zugeordneten Einwohnerzahl von möglichen Störfällen betroffen. Die Umweltstiftung betonte, diese Zahlen seien Untergrenzen. Denn durch einen GAU wären weit mehr Bürger in einem mehrfach erweiterten Umkreis durch die frei gesetzten radioaktiven Strahlen betroffen.