Desertec: Deutschland und Algerien planen enge Zusammenarbeit
Stand: 09.12.2010
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Berlin - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Algeriens Präsident Abdelaziz Bouteflika haben beschlossen, beim Wüstenstromprojekt Desertec eng zusammenzuarbeiten. Deutschland habe ein großes Interesse an der Verwirklichung des Vorhabens. Dies erklärte Merkel nach einem Gespräch mit Bouteflika und Vertretern beteiligter Unternehmen am Mittwoch in Berlin. Algerien spiele bei diesem Projekt eine zentrale Rolle. Der algerische Staatschef sagte, für sein Land sei es von großer Bedeutung, künftig weniger stark von fossilen Energieträgern abhängig zu sein und dazu müsse Algerien auf neue Technologien setzen.
Algerien und Deutschland gründen demnach eine Wirtschaftskommission zur Unterstützung des Projekts. Desertec war vor gut einem Jahr an den Start gegangen und gilt als das derzeit ehrgeizigste Infrastrukturprojekt der Welt mit Investitionen in Höhe von 400 Milliarden Euro. Bis zum Jahr 2050 sollen in Nordafrika und dem Nahen Osten große Solarkraftwerke und Windparks entstehen, um einen großen Teil des örtlichen und 15 Prozent des europäischen Stromverbrauchs zu decken.
Merkel und Bouteflika vereinbarten zudem eine engere Zusammenarbeit bei der Grenzsicherung, um die illegale Einwanderung aus Afrika in die Europäische Union einzudämmen. Bouteflika versprach Merkel, Deutschlands Wunsch nach einem ständigen Sitz im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen zu unterstützen. Bei seinem Besuch traf Bouteflika auch mit Bundespräsident Christian Wulff zusammen. Zudem war ein Gespräch mit Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) geplant.