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Der Weg zum energieeffizienten Haus

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa/tmn

Berlin - Die Kosten für Heizung, Warmwasser und Strom belasten die Haushaltskasse von Jahr zu Jahr mehr. Gleichzeitig müssen Hausbesitzer immer neue gesetzliche Vorgaben zum Klimaschutz erfüllen. Waren das Aufrüsten mit Solaranlagen oder eine bessere Wärmedämmung lange Zeit Themen für die Öko-Nische, beschäftigen sich mittlerweile fast alle Hausbesitzer damit: Energieeffiziente Sanierungen sind angesagt.

"Der erste Schritt ist die Bedarfsermittlung: Welche Sanierungsmaßnahmen sind energetisch angezeigt? Welche sind aus anderen Gründen notwendig?", sagt Peter Kafke, energietechnischer Referent im Verbraucherzentrale Bundesverband in Berlin. Eine solche Analyse führt idealerweise ein Energieberater durch. Nur: Der Begriff Energieberater ist nicht geschützt. Also muss der Hauseigentümer zunächst einen kompetenten Fachmann suchen.

Ein Weg führt über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Dieses hat deutschlandweit Energieberater gelistet, welche Vor-Ort-Beratungen durchführen, und fördert diese Termine zudem noch.

Das Ergebnis einer Vor-Ort-Beratung ist ein das ganze Haus umfassendes Gutachten, ähnlich einem Energieausweis. "Der Energieberater begutachtet die vorhandene Bausubstanz qualitativ. Er erfasst den energetischen Zustand, schlägt Maßnahmenpakete vor und führt dazu Wirtschaftlichkeitsberechnungen durch", erläutert Thomas Kwapich von der Deutschen Energie-Agentur (DENA) in Berlin.

Eine Alternative bieten die mehr als 400 Energieberatungsstellen der Verbraucherzentralen: "Dort kann ein Gesprächstermin für fünf Euro vereinbart werden. Je mehr Pläne, Fotos und andere Unterlagen der Bauherr mitbringt, umso differenzierter kann die Beratung sein", erklärt Kafke. Für Einzelfragen gibt es aber auch Hausbesuche.

Darüber hinaus gibt es zahlreiche selbständige Energieberater, darunter auch Fachhandwerker mit Weiterbildungen. "Ein solcher Fachmann ist für die spätere Ausführung einer Sanierungsmaßnahme ideal geeignet", sagt Eva Reinhold-Postina vom Verband Privater Bauherren (VPB) in Berlin. "Er hat jedoch vorrangig sein Gewerk im Blick. Deshalb sollte für ein Gutachten immer ein Architekt oder ein Ingenieur hinzugezogen werden."

Die Diagnose einer Immobilie zeigt in der Regel verschiedene Schwachstellen auf: Hauswand oder Dach sind unzureichend gedämmt, oder die Heizungsanlage ist in die Jahre gekommen. "In einem Großteil der Fälle lohnt es sich nicht, eine Sanierung alleine aus energetischen Gründen in Angriff zu nehmen", sagt Kafke. "Wenn jedoch eine Maßnahme wie eine Dacheindeckung oder auch eine Fassadenerneuerung ansteht, sollte eine Dämmung gleich mitgemacht werden."

Die Reihenfolge richtet sich damit nicht immer danach, wo die größten energetischen Schwachstellen sind. Und auch die Regel "Erst dämmen, dann die Heizung austauschen", gilt heute so nicht mehr. "Aber: Wird die Heizung in einem ungedämmten Gebäude ausgetauscht, so sollte die neue Anlage unbedingt knapp dimensioniert werden."

Solche Abhängigkeiten zwischen verschiedenen Maßnahmen werden gerne übersehen. Wird beispielsweise die Fassade gedämmt, so muss auch der Dachüberstand in Augenschein genommen werden. Passt die Dämmung noch darunter? Im Klartext heißt das: An einem Gesamtkonzept, das im Zweifelsfall über Jahre hinweg reicht, führt kein Weg vorbei. Das ist auch aus finanzieller Sicht wichtig.

Es sei auf jeden Fall sinnvoll, sich über Fördermöglichkeiten zu informieren, bevor konkrete Aufträge erteilt werden, rät dena-Experte Kwapich. "Zum einen können sie Auswirkungen auf den Finanzierungsplan haben, zum anderen müssen die Zuschüsse oder zinsgünstigen Kredite meist vor der Sanierung beantragt werden."