Dena-Chef verteidigt höhere Strompreise wegen Energiewende
Stand: 02.04.2012
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Berlin - Der Chef der Deutschen Energie-Agentur, Stephan Kohler, zeigt sich angesichts der hohen Spritpreise skeptisch gegenüber einer Anhebung der Pendlerpauschale. Gleichzeitig will er, dass sich Politiker und Verbraucher auf höhere Stromkosten einstellen. Die Energiewende gebe es nicht umsonst, so Kohler.
Im Kampf gegen die Rekordstände an den Tankstellen hat sich die halbstaatliche Deutsche Energie-Agentur (Dena) gegen eine höhere Pendlerpauschale ausgesprochen. Vielmehr könnten die Verbraucher auf energieeffiziente Autos setzen und alternative Kraftstoffe wie Erdgas nutzen, sagte Dena-Chef Stephan Kohler am Montag im Deutschlandradio Kultur. Auch der öffentliche Nahverkehr sei eine Alternative für kostengeplagte Bürger. "Sie haben Möglichkeiten heute, nicht diesen hohen Energiekosten ausgeliefert zu sein, sondern Sie können reagieren", betonte er. Wenn der Staat dennoch die Bürger entlasten wolle, könne er steuerliche Festbeträge auf Diesel und Benzin einführen.
Der Dena-Chef verteidigte höhere Stromkosten angesichts der Energiewende: Hier gehe es um sinnvolle Investitionen. Wenn einmal die Anfangsinvestitionen getätigt seien, werde es nach 2020 auch wieder zu sinkenden Preisen kommen. Auch hier habe der Verbraucher die Möglichkeit, durch sein Verbrauchsverhalten die Stromkosten stabil zu halten. "Wir müssen den Leuten sagen, dass es die Energiewende nicht umsonst gibt", sagte Kohler. Es gebe immer noch Politiker, die behaupteten, dass die Wende nichts koste. "Das ist falsch", sagte er.