China liebäugelt mit französischem Atomkonzern
Stand: 03.11.2015
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: AFP
Paris - Der schwächelnde französische Atomkonzern Areva könnte in Kürze eine Finanzspritze von China erhalten. Areva und der chinesische Atomkonzern CNNC haben am gestrigen Montag nach Unternehmensangaben eine Absichtserklärung über eine Zusammenarbeit unterzeichnet, die einen Kapitaleinstieg der Chinesen beinhaltet.
CNNC (China National Nuclear Corporation) könnte demnach eine Minderheitsbeteiligung an Areva übernehmen. Möglich sei auch eine Zusammenarbeit bei Förderung, Verarbeitung und Wiederaufbereitung von Uran.
Unterzeichnet wurde die Vereinbarung während eines China-Besuchs von Frankreichs Staatschef François Hollande. "Dieses Projekt bietet zahlreiche Chancen für Areva und CNNC", erklärte Areva-Chef Philippe Varin in Peking. "Die Vertiefung der Zusammenarbeit mit unseren chinesischen Partnern ist ein entscheidender Faktor für den künftigen Erfolg von Areva." Areva und CNNC hatten bereits im Juni eine Absichtserklärung zum Bau einer Wiederaufbereitungsanlage in China unterzeichnet.
Areva steckt in einer schweren Krise und hat im vergangenen Jahr einen Rekordverlust von fast fünf Milliarden Euro hinnehmen müssen. Um den Konzern zu sanieren, wird der französische Stromkonzern EDF das Reaktorgeschäft von Areva übernehmen. Der Konzern, der zu knapp 87 Prozent vom französischen Staat gehalten wird, will sich künftig auf das Brennstäbe-Geschäft konzentrieren. Weltweit sollen im Zuge der Umstrukturierung 6000 Jobs gestrichen werden.