Chávez droht USA wegen Streit mit Exxon Mobil mit Ölembargo
Stand: 11.02.2008
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Caracas (dpa) - Im Streit mit dem Ölkonzern Exxon Mobil hat Venezuelas Staatschef Hugo Chávez den USA mit einem Ölembargo gedroht. Die Chefs des US-Unternehmens seien "Banditen", sagte Chávez am Sonntag (Ortszeit) in seiner Fernseh- und Radiosendung "Alo Presidente". Vergangene Woche hatte der weltgrößte Ölkonzern im Rechtsstreit um die Verstaatlichung seiner Ölfelder in Venezuela einen Erfolg gefeiert, als der oberste britische Gerichtshof die Einfrierung von Vermögen der staatlichen venezolanischen Ölgesellschaft PDVSA in Höhe von bis zu 12 Milliarden US-Dollar entschied.
Venezuela hatte im vergangenen Juni die ausländischen Ölfirmen gezwungen, mindestens 60 Prozent ihres Geschäfts an PDVSA zu übertragen. Exxon Mobil und Conoco Phillips zogen sich daraufhin aus Venezuela zurück, während die meisten anderen Firmen die Bedingungen akzeptierten und ihre Aktivitäten im Land fortsetzten.
Sollte Venezuela Schaden zugefügt werden, werde er "dem Imperium der Vereinigten Staaten nicht einen einzigen Tropfen Erdöl" mehr liefern, drohte Chávez. Er habe Energieminister Rafael Ramirez schon entsprechende Anweisungen gegeben. Diese "Banditen" von Exxon Mobil, seien Kriminelle mit weißen Kragen, sie würden Regierungen korrumpieren. Sie seien "Putschisten, die die Invasion des Iraks unterstützt haben", kritisierte er.
Chávez versicherte, der "Angriff von Exxon Mobil" sei Teil eines größeren Gesamtprojekts gegen Venezuela, das im südamerikanischen Land unter anderem zu Lebensmittelknappheit und Gewalt auf den Straßen geführt habe. Ausländische Kräfte und oppositionelle Venezolaner wollten vor den für Ende des Jahres angesetzten Regionalwahlen in Venezuela Unruhe auslösen.