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Castor-Transport: Entscheidung Ende Oktober geplant

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dapd

Hannover - Das hannoveranische Umweltministerium will bis Ende Oktober über die Einlagerung weiterer Castor-Behälter im Zwischenlager Gorleben entscheiden, wie aus einem Mittwoch vom Ministerium veröffentlichten Zeitplan hervorgeht. Dem Plan folgend will das Ressort ab Mitte Oktober Gutachten des TÜV zur erhöhten Strahlung am Zwischenlager, vom Zwischenlagerbetreiber entwickelte Vorschläge und neue Strahlenmessungen bewerten. Der nächste Castor-Transport, der noch die Zustimmung des Ministeriums benötigt, ist für Ende November geplant.

Die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) hat bereits die Strahlung am Zwischenlager Gorleben erneut gemessen. Ergebnisse werde man am Montag dem Landtagsumweltausschuss vorstellen und dann auch veröffentlichen, sagte die Sprecherin des Umweltministeriums. Mithilfe der fünftägigen Messungen der PTB werde auch ein neuer Jahreswert der Strahlung am Zwischenlager ermittelt.

Frühere amtliche Messungen hatten ergeben, dass dieses Jahr die Strahlung am Zwischenlager den zulässigen Höchstwert überschreiten könnte. Das Ministerium forderte daraufhin vom Betreiber Maßnahmen zur Senkung der Strahlung am Zaun seines Geländes. Die elf weiteren Castor-Behälter, die aus Frankreich nach Gorleben gebracht werden sollen, dürfen nur bei Einhaltung des Wertes eingelagert werden.

Geologe sagt Teilnahme am Gorleben-Dialog ab

Das Bundesumweltministerium kämpft unterdessen beim geplanten Bürgerdialog über den Salzstock Gorleben weiter mit Problemen. Das Ministerium rief am Mittwoch in Zeitungsanzeigen dazu auf, Einfluss auf die Erkundung des Salzstocks zu nehmen und sich an einem Fachdialog über Gas und Kohlenwasserstoffe im Salz zu beteiligen. Einer von drei in der Annonce als Gesprächspartner angekündigten Experten, der Kieler Geologe Ulrich Schneider, steht für den Dialog aber schon nicht mehr zur Verfügung.

Schneider sagte auf dapd-Anfrage: "Ich habe meine Teilnahme zurückgezogen." Er habe individuell teilnehmen wollen. Das Ministerium habe ihn aber als Gutachter von Greenpeace und des Salzstockbesitzers Andreas Graf Bernstorff vorgestellt, begründete er die Absage.

Die Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg kritisierte den Dialog als "Fortführung des Endlagerprojekts Gorleben". Ihr Sprecher Wolfgang Ehmke sagte: "Niemand beteiligt sich an der Fortführung des Projektes Gorleben." Die Gegner der Gorlebener Atomanlagen hatten bereits ein erstes Dialogangebot des Umweltministeriums abgelehnt.