Bundesumweltminister hält an schnellem Atomausstieg fest
Stand: 11.02.2010
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Berlin - Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) hält entgegen den Kritikern in der schwarz-gelben Koalition an seinen Plänen für einen zügigen Umstieg von der Kernenergie auf Ökostrom fest. Dieses Vorhaben entspreche der Koalitionsvereinbarung, erklärte Röttgen nach einem energiepolitischen Gespräch mit den Gewerkschaften. "Das ist die Zielmarke: Wenn wir 40 Prozent Erneuerbare (Energien) haben, dann ist nach der Koalitionsvereinbarung für Kernenergie kein Raum mehr." Das müsse verlässlich organisiert und gerechnet werden.
Er wolle dabei eher etwas "konservativ rechnen, weil wir immer auf der sicheren Seite bleiben wollen". Damit wies er Forderungen nach einem endgültigen Ausstieg gemäß dem Atomgesetz schon im Jahr 2022 zurück.
Röttgen berichtete von einem guten Telefongespräch mit FDP-Chef und Außenminister Guido Westerwelle, der ihn am Vortag in der Koalitionsrunde - bei Abwesenheit des Umweltministers - heftig kritisiert haben soll. "Ich habe mich in meinen Äußerungen - und werde auch dabei bleiben - auf die Koalitionsvereinbarung bezogen." Diese "sagt eindeutig, proklamiert geradezu, dass Kernenergie solange da ist, wie sie durch Erneuerbare verlässlich ersetzt werden kann." Röttgen war in Interviews so verstanden worden, dass er eine Laufzeitverlängerung von etwa 8 Jahren bis 2030 im Blick habe.