Bundesnetzagentur: Stromnetzausbau muss schneller gehen
Stand: 17.03.2011
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Passau - Die Genehmigungsverfahren für den Ausbau des Stromnetzes müssen schneller werden, fordert Matthias Kurth, Präsident der Bundesnetzagentur. "Wenn es zu einem beschleunigten Ausbau des Ökostrom-Anteils kommt, sind Tausende von weiteren Kilometern Stromleitungen nötig", sagte Kurth der "Passauer Neuen Presse" (Donnerstagsausgabe) laut Vorabbericht. "Wer Sorgen vor der Kernenergie hat, muss den nötigen Netzausbau für die erneuerbaren Energien akzeptieren."
Kurth versicherte, die Rechte der Bürger sollten nicht eingeschränkt werden. Wenn die Notwendigkeit eines Leitungskonzepts einmal festgestellt sei, dürfe dies aber nicht bei jedem Einzelprojekt wieder in Frage gestellt werden. "Wir sollten anstreben, bisher 15 Jahre Genehmigungs- und Bauzeiten auf zirka 5 Jahre zu verkürzen", sagte er.
Kurth sagte, die Netzbetreiber hätten sich auf einen erheblichen Ausbau der Netze eingestellt. "Neue Leitungen über 800 Kilometer sind vorgesehen. Davon sind allerdings erst zehn Prozent gebaut", sagte er. Vor allem die Nord-Süd-Trassen müssten zum Abschluss gebracht werden, damit der Strom aus Offshore-Windanlagen im Norden auch zu den Verbrauchern im Süden kommen könne. "Wenn es zu einem beschleunigten Ausbau des Ökostrom-Anteils kommt, sind Tausende von weiteren Kilometern Stromleitungen nötig", erklärte Kurth. Laut der Deutschen Energie-Agentur würden mehr als 3.000 Kilometer neue Stromleitungen gebraucht.