Bundesnetzagentur soll Stromnetz-Ausbau koordinieren
Stand: 30.06.2011
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Bonn/Köln - Die Bundesnetzagentur geht davon aus, dass sie künftig als oberste Planungsbehörde den Ausbau der Stromnetze in Deutschland koordinieren wird, so die Online-Ausgabe der "Wirtschaftswoche" am Mittwoch. Der Ausbau der Höchstspannungsleitungen soll massiv beschleunigt werden. "Wir müssen in fünf Jahren schaffen, was die Länder in 15 Jahren nicht geschafft haben", so Matthias Kurth, der Präsident der Bundesnetzagentur.
Der von der Bundesregierung vorgelegte Gesetzentwurf zum Netzausbau sieht vor, dass es beim Ausbau von Leitungen mit überregionaler Bedeutung eine einheitliche Prüfung der Trassenkorridore und Planfeststellung durch die Bundesnetzagentur geben soll.
Auf einer Veranstaltung in Köln mit Vertretern der Wissenschaft sagte Kurth, dass bislang kein Leitungsprojekt an der Investitionsbereitschaft der Betreiber gescheitert sei: "Der fehlende Leitungsausbau kommt nur aus den schleppenden Genehmigungen."
Eine Abfuhr erteilte Kurth indes dem vielfach geforderten Erdkabel bei der Verlegung neuer Stromtrassen. Nicht nur, dass das Verlegen solcher Leitungen erheblich teurer sei, Erdkabel seien auch technisch nicht unproblematisch, sagte er. In Deutschland hat der Ausbau der Stromleitungen nach Einschätzung der Energieagentur Dena oberste Priorität. Bis 2020 fehlen bis zu 3600 Kilometer Höchstspannungsübertragungsleitungen.
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